Siemens Dialog
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17.05.2024, 05:05 Uhr

"Spezifische" Stimmung

  • 21.09.2007
  • Konzern

Die Integration des ehemaligen VA Tech-Anlagenbaus VAI in Siemens Industrial Solution & Services gestaltet sich immer noch etwas mühselig. Der Abschied der meisten Manager aus dem Vorstand ist ein Indiz dafür, die durchwachsene Stimmungslage in der Belegschaft ein anderes.

"Die Stimmungslage ist eine spezifische. Es wäre gut, wenn man zu einer gemeinsamen Motivation fände", zitieren die <link http: www.nachrichten.at wirtschaft _blank>Oberösterreichischen Nachrichten den VAI-Betriebsratsvorsitzenden Johann Krempl. Ein Mitarbeiter fasst in ihrem Bericht zusammen, wo ihn und seine Kollegen der Schuh drückt: "Wir sind zu Zettelschupfern geworden. Wichtiger als der Erfolg auf dem Markt ist fast schon, dass man alle Genehmigungen hat und alle Formulare ausgefüllt hat."

Gemeint sind Unverträglichkeiten in Unternehmenskultur und Führungsstil zwischen dem österreichischen Anlagenbauer und der Bereichsführung in Deutschland. Bei Siemens verstehe die frühere Voest Industrieanlagenbau nicht und drücke ihr aus dem fernen Erlangen Vorgaben auf, heißt es, die sich nur wegen der guten Marktlage nicht negativ auswirkten. VAI-Chef Richard Pfeiffer (Foto) wird wenig schmeichelhaft als "Erfüllungsgehilfe" bezeichnet, der diese Vorgaben umsetze - von der ursprünglich einmal angedachten "österreichischen Lösung" keine Spur.

 Als Folge hat praktisch der gesamte ehemalige Vorstand das Handtuch geworfen; Krempl bedauert, dass auch etliche Mitarbeiter den Absprung suchten, während gleichzeitig Fachkräfte gesucht werden.

Der Erlanger <link http: www.industry.siemens.com meta en news _blank>I&S-Pressechef Wieland Simon wiegelt ab und mag keinen Mitarbeiterschwund erkennen: "Der Auftragseingang wurde erhöht, und das Unternehmen ist erfolgreich. Abgesehen von Herrn Grubers Abgang [siehe Schrittweiser Abschied] ist kein verstärkter Abgang anderer Mitarbeiter festzustellen."