Siemens Dialog
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21.05.2024, 13:05 Uhr

Sykes - Sozialplan steht

  • 26.01.2004
  • Konzern

Pressemeldung der IG Metall Bocholt

Sykes - Sozialplan steht

Sykes wird wie angekündigt zum 30.April 2004 das Callcenter in Bocholt dicht machen und alle 130 Beschäftigte werden ihren Arbeitsplatz in Bocholt verlieren, sagt Heinz Cholewa von der IG Metall Bocholt. Die wirtschaftlichen Nachteile im Rahmen eines Interessensausgleichs und Sozialplanes für die 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auszugleichen, war das erklärte Ziel des Betriebsrates. Der Betriebsrat hat eine Verhandlungskommission gebildet, der Cornelia Hupp als Vorsitzende sowie Jutta Lensing angehören. Von der IG Metall hat die Sozialplanverhandlungen, die in Bochum stattfanden, Wilfried Möllmann begleitet. Die juristische Begleitung des Betriebsrates sagt Möllmann, wurde bei den Verhandlungen von der Kanzlei Uwe Silberberger sichergestellt.

 

Die Verhandlungen, sagt Cornelia Hupp, sind zügig vorangegangen und Dank der Vorarbeit, die die Siemens-Betriebsräte schon vor zwei Jahren für das Callcenter geleistet haben, war es nach zwei schwierigen Verhandlungstagen in Bochum zu einem Ergebnis gekommen, das, so ergänzt Jutta Lensing, der Betriebsrat am Wochenende akzeptiert hat. Im Rahmen einer Betriebsversammlung wurden am Montagnachmittag die Beschäftigten des Callcenters durch die Verhandlungsdelegation informiert.

 

Im Interessensausgleich wurden wichtige Punkte für die Beschäftigten vereinbart, so Möllmann. So werden die individuellen Kündigungsfristen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eingehalten und die Möglichkeit eröffnet, dass Mitarbeiter sich spätestens bis zum 15. Februar 2004 bewerben können, wenn sie an Arbeitsplätze an den Standorten Sykes Enterprises Wilhelmshaven oder bei Sykes Enterprises Support Services B.V. oder Sykes Enterprises Bochum arbeiten möchten. Für uns als Betriebsrat, sagt Cornelia Hupp, war es wichtig, dass die dort freien Stellen vorrangig mit interessierten Kolleginnen und Kollegen aus Bocholt unbefristet besetzt werden, sofern die erforderliche Qualifikation erfüllt ist. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sagt Jutta Lensing, haben ein Wahlrecht, ob sie die Abfindung aus dem Sozialplan in Anspruch nehmen wollen, ohne ihre Betriebszugehörigkeit mitzunehmen, oder ob sie mit Anrechnung der alten Betriebszugehörigkeit und ohne Abfindung wechseln. Weiter ist eine Umzugshilfe und ein Mietkostenzuschuss (max. 300 € pro Monat für drei Monate) vereinbart worden, um beim eventuellen Umzug die gröbsten zusätzlichen Kosten aufzufangen. Im Sozialplan wird dann, so Hupp weiter, die Abfindung im Detail geregelt. Wir haben uns danach entschieden, dass vier verschiedene Faktoren zugrunde zu legen sind, die nach dem Lebensalter gestaffelt sind: Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die jünger als 35 Jahre sind, die über 40 Jahre und nicht älter als 45 sind und für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die älter als 45 Jahre alt sind. Die Spanne geht von 60% bis 90% einer monatlichen Bruttovergütung mal Betriebszugehörigkeit in Jahren als Abfindung für den Verlust des Arbeitsplatzes in Bocholt. Abfindungsanspruch haben nur Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die unbefristet bei Sykes beschäftigt waren. Bei Schwerbehinderten wird die Abfindung um eine entsprechende Summe erhöht. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, so Möllmann, die sich bereits jetzt erfolgreich um einen Arbeitsplatz in anderen Unternehmen bemühen, können mit einer Ankündigungsfrist von einer Woche vorzeitig, das heißt vor dem 30.April 2004, aus dem Arbeitsverhältnis ausscheiden. In diesem Falle wird die Abfindung um 50% des ersparten Entgelts für die Monate, in denen sie noch Anspruch auf Entgelt von Sykes gehabt hätten, erhöht.

 

Die Verhandlungskommission hat im Auftrag des Betriebsrates, sagt Cholewa abschließend, zügig und zielorientiert mit einem guten Ergebnis die Verhandlungen über einen Interessensausgleich und Sozialplan zu Ende gebracht. Eine Transfergesellschaft war in den Verhandlungen mit der Geschäftsleitung nicht zu vereinbaren. Somit steht fest, so Cholewa, dass es ab 1. Mai 2004 heißt: Kein Anschluss unter dieser Nummer.

 

(Pressemeldung der IG Metall Bocholt)