Bei der Verpackungsfirma Huber Packaging, größter deutsche Hersteller von Weißblechverpackungen, haben die Beschäftigten im hohenlohischen Öhringen einen Vorzeigeerfolg gegen die Leiharbeit errungen: Der Einsatz von Leiharbeitern ist per Betriebsvereinbarung grundsätzlich ausgeschlossen, statt dessen werden befristet Beschäftigte eingestellt.
Leiharbeit als Kostenfaktor
Damit findet eine Auseinandersetzung ihr Ende, die zeigt, was eine entschlossene Belegschaft durchsetzen kann. Früher wurde in der Saison verstärkt mit Befristungen gearbeitet, berichtet der Betriebsratsvorsitzende Siegfried Hubele: "Dieses Jahr jedoch hat die Geschäftsleitung plötzlich 40 Leiharbeiter eingestellt - und dabei klar gesagt: Es geht um den finanziellen Vorteil."
Befristet statt geliehen
Als die betrieblichen Verhandlungen scheiterten, forderten die IG Metall und die Belegschaft einen entsprechenden Tarifvertrag und drohten mit Streik. Der Druck aus der Belegschaft - einschließlich der Leiharbeiter - ermöglichte schon bald ein befriedigendes Ergebnis auf betrieblicher Ebene. "Wir haben klar gemacht: Wir richten uns nicht gegen die Leihbeschäftigten selbst", erklärt Hubele. Und auch für die hat es sich gelohnt, denn viele haben jetzt befristete Verträge mit knapp 1.000 Euro brutto mehr.
Die Betriebsvereinbarung zum Einsatz von befristet Beschäftigten sowie Ferienarbeit legt wörtlich fest: "Zur Abdeckung des Personalbedarfs in der Saison werden grundsätzlich keine Leiharbeitnehmer, sondern befristet Beschäftigte eingesetzt." Einzige Ausnahme: die Abdeckung kurzfristigen Personalbedarfs, sofern im Bewerberpool keine geeigneten und qualifizierten Kandidaten vorhanden sind.
Betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen
Die Vereinbarung gilt bis Ende 2011 und regelt neben dem Ausschluss von Leiharbeit auch die Einstellung von Schülern und Studenten in den Semester- und Schulferien einschließlich ihrer Einstufung. Last but not least werden während des Einsatzes von Saison- und Ferienkräften betriebsbedingte Kündigungen vergleichbarer Stammbeschäftigter in den betroffenen Bereichen ausgeschlossen.
Unterstützung durch die Belegschaft
Nach Einschätzung des Betriebsrats und der IG Metall basiert dieser Erfolg vor allem auf dem Druck, den die Belegschaft mit einem Warnstreik am 10. Juni aufbaute. Heidi Scharf, die erste Bevollmächtigte der <link http: www.schwaebisch-hall.igm.de news _blank external-link-new-window>IG Metall Schwäbisch Hall zieht ein Fazit: "Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden und können angesichts der Regelungen zur Leiharbeit mit der Betriebsvereinbarung gut leben. Das Einkommen und die Arbeitsplätze der Huber-Belegschaft sind gesichert."