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28.03.2024, 18:03 Uhr

Willstätt-Legelshurst: Wieder Abbau bei VAI Metals

  • 08.08.2014
  • Operativ

VAI Metals im badischen Willstädt-Legelshurst machte bereits 2013 einen schmerzlichen Stellenabbau durch, seit einiger Zeit steht zudem das Joint Venture mit Misubishi HI samt noch ungewisser Folgen am Horizont. Anfang der Woche kam für die aktuell gut 260 Beschäftigten der nächste Schock: Weitere rund 100 von ihnen sollen gehen.

Schon am Aktionstag im Mai standen in Willstätt-Legelshurst Sorgen wegen des geplanten Joint Ventures im Vordergrund.

Den Löwenanteil des Kahlschlags mit rund 70 Beschäftigten macht die geplante Schließung der Fertigung in Willstätt aus. Die zuständige <link http: www.offenburg.igm.de news _blank external-link-new-window>IG Metall Offenburg bewertet angesichts dessen den Stellenabbau im vergangenen Jahr rückblickend als Vorbereitung für diesen Schritt.

"Erschreckend und ziemlich krass"

Der Betriebsratsvorsitzende Matthias Restel bezeichnet die Nachricht als "großen Schock für uns". Hinzu kommt, dass außer der unverbindlichen Standarderklärung, Siemens wolle den Abbau "möglichst sozialverträglich" gestalten, noch keine Einzelheiten bekannt sind: "Wir wissen nicht, wie sich Siemens positioniert und wie’s weitergeht." Nach Ankündigung des für Anfang 2015 geplanten Joint Ventures mit Mitsubishi Heavy Industries waren zwar damit einhergehende Veränderungen nicht auszuschließen, aber, so Restel weiter: "Was jetzt passiert, ist erschreckend und ziemlich krass."

Siemens will, wen wundert's, offiziell von keinem Zusammenhang zwischen der Stellenreduzierung und dem Joint Venture wissen. Nicht nur die Offenburger IG Metall sieht das allerdings skeptisch, wie Betriebsbetreuer Uwe Acker erklärt: "Da an allen Standorten der Siemens VAI Metals Technologies GmbH Arbeitsplätze abgebaut werden, ist diese Behauptung aus unserer Sicht nicht haltbar." Tatsächlich wurde ähnliche Hiobsbotschaften zeitgleich an anderen Standorten verkündet, <link http: kurier.at wirtschaft unternehmen siemens-vai-anlagenbauer-bauen-wieder-ab _blank external-link-new-window kurier>im österreichischen Linz etwa sollen 290 Beschäftigte gehen.

Siemens in der Pflicht

Restel macht sich jedoch nicht nur Gedanken um die aktuellen Abbaupläne, sondern auch darum, was nach dem Start des Joint Ventures mit den dann noch verbliebenen Belegschaften passiert. Das allerdings ist zur Zeit erst recht noch nicht abzusehen: "Wie es ist, wenn die Japaner das Sagen haben, wissen wir nicht. Das ist eine unbekannte Welt." Betriebsrat und IG Metall fordern daher von Siemens verbindliche Zusagen ein, für die nach dem Wechsel auch Mitsubishi unverändert einstehen muss:"Unsere Erwartung ist, dass Siemens wie versprochen Verantwortung für die Mitarbeiter in Legelshurst übernimmt und zum gegebenen Wort steht."


<link http: www.mittelbadische-presse.tv _blank external-link-new-window>» Videobericht der Mittelbadischen Presse