Alles eine Nummer kleiner als bei der Muttergesellschaft, der Siemens AG, trotzdem rundum gelungen: Über 130 Siemens Mobility-Betriebsrät*innen und 20 externe Teilnehmer*innen kamen am 13./14. November in Berlin zur 1. Betriebsräteversammlung der Siemens Mobility GmbH nach der Verselbständigung im August 2018 zusammen.
Die Bahnbranche steht in Zeiten von globalen Megatrends wie Klimawandel gepaart mit massiven Investitionszusagen der Politik für das „System Schiene“ mehr denn je im Fokus. Und die Mobility-Beschäftigten befinden sich mit ihren Produkten und Lösungen, aber auch den alltäglichen Problemstellungen mittendrin.
Auf der Tagesordnung standen neben dem Bericht des Gesamtbetriebsrats einige interaktive Phasen, um sich gegenseitig, die Standorte untereinander und die Arbeit der Ausschüsse näher kennen zu lernen.
Am 2. Tag folgte eine Überraschung: ein Grußwort der Siemens AG GBR-Vorsitzenden, Birgit Steinborn. Gespannt waren die Teilnehmer auch auf eine weitere Premiere, den Bericht der Firmenleitung, den Sabrina Soussan in ihrer Funktion als Arbeitsdirektorin erstattete. Wie immer war auch die IG Metall als integraler Bestandteil vor Ort: Jürgen Kerner, IG Metall-Hauptkassierer und verantwortlich für die Bahnbranche sowie Anatoli Klassen, Unternehmensbeauftragter für die Siemens Mobility, waren mit eigenen Redebeiträgen vertreten.
Dennoch blieb genug Raum und Zeit, die Themen anzusprechen, die den Menschen im Betrieb auf den Nägeln brennen:
• Die Forderung nach einer dringend benötigten Ausweitung des Anspruchskreises der TV T-ZUG-Berechtigten auf andere, besonders belastete Gruppen war reihum, Betrieb für Betrieb eines der wichtigsten und drängendsten Themen.
• Eine fehlende Kultur der Mitbestimmung insbesondere in einigen Flächenbetriebsratsregionen.
• Für ihren Kampf zur Verwirklichung der sozialen Einheit in den Ost-Tarifbezirken hin zur 35 Stundenwoche erhielten die BR-Kolleginnen und Kollegen aus dem Standort Berlin-Kiefholzstraße viel Solidarität und Unterstützung.
• Die Gewährung von Altersteilzeit als „Gnadenakt“ nach einem langen Arbeitsleben hat ausgedient, die Mitarbeiter wollen zum Schluss ihres Arbeitslebens ihre persönliche Lebensplanung hinreichend respektiert sehen.
• Die Gesamt-Jugend- und Auszubildendenvertretung blickte nach vorne: unbefristete Übernahmen für Azubis/Dualis sowie eine langfristige berufliche Perspektive im Unternehmen sollten endlich flächendeckend umgesetzt werden. Dann klappt’s auch mit der Arbeitgeberattraktivität.
• Ein Ende der Spekulationen, wo die Siemens Mobility GmbH im Siemens-Konzern steht.
Es mangelt also auch bei der Siemens-Tochter Mobility nicht an Themen für die Betriebsräte und die IG Metall. Nun aber können sich alle erst einmal auf das wichtigste konzentrieren: ihre eigentliche Arbeit.