Im Jahr 2005 hatte Siemens die SBS-Tochter Sinitec an die ursprünglich wesentlich kleinere a&o iTec verkauft. Rund 600 Beschäftigte verzichteten zu Gunsten einer Beschäftigungssicherung auf 20 Prozent ihrer Einkommen und leisteten Mehrarbeit. Der Geschäftserfolg ließ dennoch zu wünschen übrig, so dass a&o schließlich im Mai 2007 begann, Arbeit und Beschäftigte in eine andere Gesellschaft der Gruppe zu verschieben. Dort liegen die Einkommen nochmals 30 bis 50 Prozent niedriger, was angeblich auf einem mit der IG Metall geschlossenen Tarifvertrag beruhen soll.

Kuriose Versuche

Der Leiter der Abteilung Tarifpolitik beim Vorstand der IG Metall, Oliver Burkhard, bestätigt, dass es keine Tarifbindung gibt: "Die Versuche, die IG Metall und damit auch ihre Mitglieder hinters Licht zu führen, sind einmalig. Da es aus unserer Sicht keine Tarifbindung gibt, empfehle ich der a&o dringend den Beitritt in den Arbeitgeberverband."

In München gibt es rund 100 Betroffene, von denen etwa die Hälfte dem Übergang in die neue Firma a&o 4tec widersprochen hat. Sie fürchten nun, der Arbeitgeber könne dies als Anlass für eine Kündigung nehmen - es herrscht Angst vor einem "little BenQ", nicht nur in München, sondern überall.

Betriebsversammlung auf der Straße

Dagegen, gegen den Druck zum "freiwilligen" Wechsel in eine Billig-Schwester und gegen die Drohung mit Kündigungen treffen sich die Münchner a&o-Beschäftigten am Donnerstag, 31. Mai 2007, um 11 Uhr zu einer Betriebsversammlung. Um auch der Öffentlichkeit die kritische Lage bekannt zu machen, findet die Versammlung vor dem a&o-Gebäude in der Leopoldstrasse 244 zusammen.

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Die Pressemitteilung der IG Metall München finden Sie als PDF zum Download über nebenstehenden Link.