Allen Behauptungen über eine angebliche Brücke in reguläre Beschäftigung zum Trotz: Atypische, also überwiegend prekäre, Beschäftigung bleibt nach einer Auswertung aktueller Statistiken weit verbreitet. Deutschlandweit sind es über 40, mancherorts sogar fast 60 Prozent aller Arbeitsverhältnisse.
Wie die <link http: boeckler.de _blank external-link-new-window>Hans Böckler-Stiftung mitteilt, waren vergangenes Jahr exakt 43,3 Prozent aller Beschäftigungsverhältnisse Minijobs, Teilzeitstellen oder Leiharbeit. Die besonders von Arbeitgeberseite stets geäußerte Erwartung, im Zuge der vergleichsweise guten Arbeitsmarktentwicklung der letzten Jahre würde dieser Trend sich abschwächen, hat sich damit nicht erfüllt. Stattdessen setzt sich fort, was bereits vor einigen Jahren zu befürchten stand: Atypische Arbeit wird zunehmend Normalität (siehe Atypische Arbeit wird allmählich typisch).
Geringer bezahlt, sozial schlechter abgesichert
Den Berechnungen zufolge ist Leiharbeit mit einem Anteil von zwei Prozent der sozialversicherungspflichtigen und geringfügigen Beschäftigung praktisch auf dem Niveau des Vorkrisenjahrs 2007 geblieben, der Anteil von Minijobs hingegen legte im Vergleich sogar um 0,6 auf 21,1 Prozent der abhängigen Beschäftigungsverhältnisse zu. Die Wissenschaftler erläutern in diesem Zusammenhang, dass die Zahl der Minijobs mit dem Ziel zugenommen hat, geringe Verdienste in der Hauptbeschäftigung aufzubessern. Das beschämende Fazit: "Der weiterhin hohe Anteil atypischer Beschäftigung ist nicht unproblematisch. Häufig ist diese Arbeit geringer bezahlt und sozial schlechter abgesichert als im Normalarbeitsverhältnis, das gilt insbesondere für Leiharbeit und Minijobs."
Grundlage der Untersuchung ist die <link http: www.boeckler.de apps atypischebeschaeftigung index.php _blank external-link-new-window>WSI-Datenbank Atypische Beschäftigung, in der man die aktuellsten Zahlen für alle deutschen Landkreise und kreisfreien Städte online abrufen kann. Die Zahlen selbst entstammen den amtlichen Statistiken der Bundesagentur für Arbeit, die alle abhängigen Beschäftigungsverhältnisse bis hinunter auf die regionale Ebene erfassen.