Im Mai kündigte Siemens an, die Zahl der SPE-Trainingscenter fast zu halbieren, über ein Drittel der Ausbilderstellen zu streichen und die Ausbildungs- und Studienplätze weiter zu reduzieren. Seitdem haben intensive Verhandlungen und etliche Aktionen eine Annäherung ermöglicht.
Die Firmenseite und die Projektgruppe des Gesamtbetriebsrates haben ein Eckpunktepapier vereinbart, nach dem einige große, regional besonders wichtige SPE-Trainingscenter entgegen der ursprünglichen Arbeitgeberpläne nun doch erhalten bleiben (Duisburg, Essen, Görlitz, Hannover, Regensburg, Tübingen). Parallel wird die Zahl der zu streichenden Ausbilder_innenstellen reduziert.
Über diese wichtigen Punkte hinaus konnte die Arbeitnehmerseite einige weitere Forderungen durchsetzen. Unter anderem gibt es Verbesserungen bei den Reisekostenregelungen und Übernachtungsgeldern für Auszubildende und Dual Studierende; außerdem entspricht die Studienbeihilfe für Dual Studierende ohne IHK-Vertrag künftig der Ausbildungsvergütung nach IG Metall-Tarifvertrag in Baden-Württemberg.
Dieses gute Ergebnis war nur möglich, weil Auszubildende, Dual Studierende und andere Beschäftigte an vielen Standorten mit schwungvollen Aktionen den nötigen Rückenwind erzeugt haben. Es ging aber nicht 'nur' um Druck – JAVis, Betriebsräte und IG Metall haben in vielen Gesprächsrunden mit Azubis, Dual Studierenden und Ausbilder_innen die Stärken der Ausbildungsstandorte herausgearbeitet und dadurch Alternativen entwickelt, denen sich letztlich auch die Arbeitgeberseite nicht verschließen konnte.
Mit diesem Erfolg ist es aber nicht getan. Die IG Metall und die JAV- und Betriebsratsgremien sind sich einig, dass noch viele Zukunftsthemen in Sachen Ausbildung zu regeln sind. Darüber wollen sie unter dem Oberbegriff Zukunftsdialog in den nächsten Wochen weiter intensiv mit allen Beteiligten diskutieren.