Unter dieser wohlklingenden Bezeichnung hat Siemens am 11. Mai neue Pläne für eine Reihe von Maßnahmen in einzelnen Geschäften veröffentlicht. Wie so oft verbergen sich dahinter vor allem Abbau, Verlagerung und Fremdvergabe von Stellen.
Katalog harter Einschnitte
Im einzelnen listet die am Donnerstag veröffentlichte <link https: www.siemens.com press pr2017050297code _blank>Pressemitteilung von Siemens einen ganzen Katalog von Maßnahmen auf. Unter dem Strich wären 2.700 Arbeitsplätze in Deutschland betroffen, von denen 1.700 ganz entfallen sollen; weitere 1.000 sollen an externe Dienstleister vergeben oder aber an Siemens-Standorte im Ausland verlagert werden.
Information und Beratung
Zuvor waren die Pläne am Mittwoch dem Wirtschaftsausschuss vorgelegt worden. Beschlossen ist damit noch nichts, da im nächsten Schritt die gesetzlich vorgesehene Informations- und Beratungsphase folgt. Die Arbeitnehmerseite wird dabei das vorgestellte Paket kritisch und sorgfältig unter die Lupe nehmen und alle geplanten Maßnahmen auf Plausibilität prüfen. Erst im Anschluss daran können Verhandlungen mit der Firmenseite überhaupt beginnen.
IT, DF und Mobility
Die neue Welle erfasst unter anderem die Unternehmens-IT, die insgesamt etwa 1.350 Stellen verlieren soll, rund 700 davon an externe Dienstleister. Extern will Siemens auch ein neues Logistikzentrum für Digital Factory im Raum Amberg betreiben lassen, das die bestehenden Läger in Nürnberg, Fürth, Erlangen und Amberg zusammenfasst - die in der Automobilbranche boomende Kontraktlogistik lässt grüßen. In Fürth sollen außerdem etwa 450 Stellen gestrichen werden; bei DF insgesamt träfe der Rotstift 600 Arbeitsplätze, zusätzliche rund 250 würden verlagert. Stark betroffen soll nach den Vorstellungen des Vorstands auch Mobility sein, wo einzelne Business Units unter hartem Wettbewerb und Preisverfall leiden. Akut will Siemens daher am Standort Krefeld etwa 300 Arbeitsplätze streichen.
Auch Ausbildung unter Druck
Auch der Druck auf die Siemens Professional Education (SPE) erhöht sich mit den neuen Plänen erheblich. Siemens will nach eigenem Bekunden "die Ausbildungskompetenzen stärker bündeln"; konkret heißt das, dass die Zahl der Ausbildungsstandorte in den kommenden Jahren massiv zusammengestrichen werden soll. Die Jugendvertreter und die IG Metall sind schon seit längerem alarmiert, was sich unter anderem im vergangenen September in einem Jugendaktionstag niederschlug. Inwiefern ein solcher Schritt gerade in Zeiten des Fachkräftemangels eine "gezielte Effizienzverbesserung" darstellen soll, ist beim besten Willen nicht nachzuvollziehen.