Noch bevor sämtliche Rückmeldungen aus allen Standorten vorlagen, zeichnet sich der Jugendaktionstag bei Siemens bereits als voller Erfolg ab. Gegen 18 Uhr waren bereits über 3.300 Beteiligte an einer Vielzahl origineller Aktionen für den Erhalt der Ausbildung bei Siemens ohne Einschränkungen in Qualität und Umfang gemeldet.
Jürgen Kerner, geschäftsführendes Mitglied des Vorstandes der IG Metall und Aufsichtsrat der Siemens AG, nahm an einer Veranstaltung in Amberg teil, wo zeitgleich der Aufsichtsrat der Siemens AG tagte. Dort stellte sich auch Personalvorstand und Arbeitsdirektorin Janina Kugel der offenen Diskussion mit jungen Beschäftigten. Sie überreichten ihr symbolisch ein Steuerrad und eine Kapitänsmütze, damit sie die Ausbildung wieder auf den richtigen Kurs steuert.
Kerner fasste die Gründe für den Aktionstag nochmals zusammen: "Nach ersten Entscheidungen über Einsparungen lässt der Vorstand von Siemens aktuell die gesamte Ausbildung auf weitere Möglichkeiten zur Kostensenkung prüfen. Damit riskiert man aus kurzfristigem Kostendenken das Potenzial des Unternehmens an hochqualifizierten Fachkräften in der Zukunft. Die Ausbildung bei Siemens kann ihr jahrelang hervorragendes Niveau nicht halten, wenn künftig fortwährend über Kostendruck und Einsparmöglichkeiten diskutiert werden muss."
Max Baldauf, Vorsitzender der Gesamtjugend- und Auszubildendenvertretung der Siemens AG, nannte Beispiele für erste Einschnitte: "Es wurde bereits massiv der Rotstift an der Ausbildung angesetzt, Sprachreisen für bestimmte Ausbildungsgänge wurden ebenso zusammengestrichen wie der Einsatz externer Trainer. Als Interessenvertretung der jungen Beschäftigten im ganzen Unternehmen sind wir überzeugt: Ausbildung und duales Studium bei Siemens haben als Sparveranstaltung keinen Sinn."
Auch Birgit Steinborn, Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates und stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates der Siemens AG, kritisiert Einsparungen an der Ausbildung: "Ausbildung darf kein Kostenfaktor sein, sondern ist eine Investition in die Zukunft des Unternehmens. Unsere weltweit anerkannte berufliche Ausbildung muss weiterentwickelt werden, und dabei muss investiert statt reduziert werden. Investition in die Ausbildung bedeutet Zukunft für alle."
Kerner bewertete die zahlreichen Aktionen an diesem Tag als erfolgreiche Werbung für das Anliegen der jungen Beschäftigten: "Sie beschweren sich nicht, sondern machen sich Gedanken. Sie haben Ideen und Vorschläge, die im Konzern diskutiert werden müssen. Mit dem Aktionstag haben sie einen großen Schritt in diese Richtung getan."
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