Siemens Dialog
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19.05.2024, 17:05 Uhr

Ausstieg bei Infineon

  • 24.03.2006
  • Konzern

Die Absicht war klar, aber der Zeitpunkt überrascht viele Analysten: Siemens hat angekündigt, sich von seinen restlichen Infineon-Aktien zu trennen. Zur Zeit ist man mit gut 18 Prozent der letzte Großaktionär bei der ehemaligen Tochter.

Siemens bestätigte, Goldmann Sachs mit der Platzierung von knapp 136,3 Millionen Anteilen beauftragt zu haben, also genau dem noch gehaltenen Anteil von 18,23 Prozent. Klaus Kleinfeld hatte bereits im Januar einen Verkauf nicht ausgeschlossen, wollte sich damals jedoch nicht auf einen Zeitpunkt festlegen lassen. Beobachter bescheinigen ihm nun ein gutes Timing: Die Infineon-Aktie war nach einem kräftigen Kursanstieg am Donnerstag zum ersten Mal seit Ende 2004 wieder über die Grenze von neun Euro geklettert.

"Befreiungsschlag" durch Personalumbau?

Im Umbau der Führungsriege (siehe Das Personalkarussel rotiert) sehen erste Kommentare unterdessen Kleinfelds "Chance, die Führung nach seinen Vorstellungen umzubauen" (Financial Times Deutschland); Skeptiker fürchteten allerdings, so weitere Überlegungen, er könne beim Durchsetzen eines Generationswechsels gleichzeitig "einen Klub von Ja-Sagern um sich scharen."

Der <link http: www.unsereaktien.de _blank>Verein von Belegschaftsaktionären erklärt zur Umorganisation des Vorstandes in einer Pressemitteilung (siehe Download), er halte den Generationswechsel "grundsätzlich für richtig" und den Abschied von Finanzchef Neubürger "für keinen Verlust, [...] da er wiederholt durch sein öffentliches Auftreten schwierige Operationen nur zusätzlich erschwert hat." Von der neuen Com-Führung erhoffen sich die Belegschaftsaktionäre eine Innovations- und Marketingoffensive, statt eines weiteren Versuchs, Com durch "fantasielosen Personalabbau" zu sanieren.