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29.03.2024, 10:03 Uhr

Berlin: Lunchwalk mit Rekordbeteiligung

  • 09.09.2015
  • Operativ

Gemeinsam und geschlossen für die Arbeitsplätze: Über 1.000 Beschäftigte des Berliner Gasturbinenwerks haben ihren wöchentlichen "Lunchwalk" an diesem Mittwoch auf dem Weg quer durch den Stadtteil Moabit zur Betriebsversammlung durchgeführt. Die Berliner IG Metall kritisiert die von Siemens als Begründung für den geplanten Stellenabbau genannten Zahlen als nicht nachvollziehbar.

Geschlossen zur Betriebsversammlung.

Fotos: Christian von Polentz/transitfoto.de

Die vorgesehene Streichung von 800 der insgesamt rund 3.800 Arbeitsplätze in der Berliner Huttenstraße wollen die Belegschaft, der Betriebsrat und die IG Metall nicht hinnehmen. Der Betriebsratsvorsitzende Günter Augustat fasst zusammen: "Wir setzen uns in Gesprächen mit der Unternehmensleitung für Alternativen zum Personalabbau ein. Diese Gespräche gehen jetzt in eine entscheidende Phase. Mit dem 'Lunchwalk' senden unsere Kolleginnen und Kollegen ein starkes Signal, dass sie sich mit großer Geschlossenheit alle gemeinsam für unseren Standort und unsere Arbeitsplätze aktiv einsetzen."

Klaus Abel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin, sieht keine plausible wirtschaftliche Grundlage für die Abbaupläne: "Trotz guter Auftragslage und Auslastung für die nächsten Jahres soll ein gutes Werk an Fertigungstiefe verlieren und ausgeblutet werden. Die Unternehmensleitung hat bisher für die Werksplanung Zahlen und Annahmen vorgelegt, die nicht nachvollziehbar sind. Wir fordern Investitionen und eine gute Personalentwicklung, statt Stellenstreichungen."

Tatsächlich wurden im Betrieb seit der Auslieferung der ersten Gasturbine 1972 mehr als 950 Turbinen für Kunden in über 60 Ländern weltweit produziert. Noch in diesem Jahr soll die Auslieferung der 1000sten Gasturbine erfolgen, die Exportquote von über 90 Prozent zeigt die Beliebtheit der Produkte im Ausland.