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20.05.2024, 02:05 Uhr

Consultance: Selber machen statt auszulagern

  • 02.02.2009
  • Allgemein

Siemens dreht an der Kostenschraube für Unternehmensberatung: In Zukunft sollen Consultance-Dienstleistungen fremder Anbieter nur noch stark eingeschränkt in Anspruch genommen werden. Statt - oft teurer - externer soll nun die hausinterne Expertise genutzt werden, Ausnahmen müssen auf höchster Ebene genehmigt werden.

Ein Unternehmenssprecher bestätigte vergangene Woche entsprechende Medienberichte und erklärte, "dass wir in der Tat ab dem derzeit laufenden Quartal des Geschäftsjahres 2009 einen gültigen Vorstandsbeschluss haben, wonach externe Management-Beraterverträge entsprechend auszulaufen haben. Für "seltene Ausnahmen" sei die Genehmigung durch Peter Löscher oder Joe Kaeser erforderlich; zuvor hatte Siemens die Maßnahmen in einem internen Rundschreiben bekanntgegeben.

Tatsächlich war dieser Schritt bereits im Zusammenhang mit dem "SG&A-Programm" beschlossen worden. Im Zuge der bekannten Einsparungen in Vertrieb und Verwaltung, so hieß es damals, zielte man neben den im Vordergrund stehenden Maßnahmen im eigenen Hause auch auf externe Dienstleistungen. Dabei handelt es sich keineswegs um kleine Summen, wie man jetzt bestätigt: "Den positiven Ergebnisbeitrag durch Wegfall externer Beratungsdienstleistung haben wir damals mit einem mittleren dreistelligen Millionenbetrag in der Endstufe beziffert."

Arbeitnehmervertreter hatten in der Vergangenheit immer wieder kritisiert, dass Sparpläne die eigenen Mitarbeiter mit voller Wucht trafen, während kostspielige externe Arbeiten oft kaum hinterfragt wurden. Häufig handelte es sich dabei um über Werks- und Beratungsverträge eingekaufte Dienstleistungen, die man nach ihrer Einschätzung ebensogut - oder besser - intern hätte erbringen können; der Erfüllung dieser Forderung kommt Siemens nun offenbar ein gutes Stück näher.