Siemens Dialog
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20.05.2024, 21:05 Uhr

Die Jagd ist aus

  • 23.02.2009
  • Allgemein

Kein Karnevalsscherz: Siemens Österreich will vorzeitig aus seinem Pachtvertrag mit den Österreichischen Bundesforsten für sein Jagdrevier im Zillertal aussteigen. Eigentlich läuft der Vertrag bis 2010 - offenbar hat man sich jedoch die Frage gestellt, ob über 250.000 Euro jährlich für das Prestigerecht angesichts wachsender Sparzwänge das richtige Signal nach innen und außen setzen.

Die "<link http: search.salzburg.com articles _blank external-link-new-window>undefinedSalzburger Nachrichten" meldeten entsprechende Gespräche zwischen Siemens und den Österreichischen Bundesforsten und kommentierten: "Schlechte Nachrichten für Geschäftspartner, die im Tiroler Zillertal auf Kosten von Siemens kapitale Hirschen und Gämse schießen durften." Unternehmenssprecher Harald Stockbauer verwies zur Begründung auf die wirtschaftlich schwierige Lage, aufgrund derer man ein Kostensenkungsprogramm umsetze.

270.000 plus Nebenkosten

In der Tat ist im allgemeinen Sparklima kaum vermittelbar, dass man sich einen Luxus wie die Pacht von 9.000 Hektar Jagdrevier leistet. Zwar schweigen sich beide Seiten über die Pachthöhe aus, Schätzungen auf Basis der üblichen Kosten jedoch gehen von rund 270.000 Euro pro Jahr aus - hinzu kommen Mehrwertsteuer, 20 Prozent Landesabgabe sowie Ausgaben für zwei Berufsjäger, Jagdhäuser und -hütten, Dienstfahrzeuge und Winterfutter.

"Natürlich stellt sich für den Konzern die Frage, ob man ein solches Investment nutzen kann", räumte Stockbauer denn auch ein. Nicht nur für ihn: Im hellen Licht der neuen Compliance-Regelungen ist die Vorstellung von kostspieligen Jagdausflügen mit geschätzten Geschäftspartnern wenig imagefördernd.