Unter diesem Titel stellte der IG Metall-Bezirk Küste zur letzten Nationalen Maritimen Konferenz des Wirtschaftsministeriums* ein Positionspapier zur Offshore-Windenergie vor, das derzeit weiter an Bedeutung gewinnt. Die Kernaussage: Deutschland muss sein gesellschaftliches und technologisches Potenzial nutzen, um Klimaschutz und nachhaltige Energieversorgung zu verbinden.
Jahrhundertchance durch erneuerbare Energien
Grundsätzlich sieht die IG Metall im Ausbau der erneuerbaren Energien eine Chance, die Energieversorgung zu sichern und gleichzeitig umweltfreundliche, nachhaltige innovative Zukunftsbranchen zu entwickeln. Die Voraussetzungen sind da: Die deutsche Windenergiebranche ist seit den 90er Jahren stark gewachsen und stellt heute einen industriellen Leitsektor dar. Das gilt auch für die Beschäftigung: Rund 100.000 Menschen arbeiten in der Branche. Speziell für die strukturschwache norddeutsche Küstenregion ist der geplante Ausbau von Offshore-Windparks in Nord-und Ostsee also aus beschäftigungs-, struktur- und industriepolitischer Perspektive eine Jahrhundertchance.
Investition in die Zukunft
Das enorme Wachstumspotenzial für den Offshore-Bereich erfordert allerdings entsprechende industrielle und infrastrukturelle Investitionen. Durch sie können neue Arbeitsplätze unter anderem in der Planung, Errichtung und dem Netzanschluss von Windparks, die Konstruktion und Bau der Anlagen und Komponenten sowie den laufenden Betrieb entstehen. Aus Sicht der IG Metall müssen vor diesem Hintergrund die Weiterentwicklung und der Ausbau von Onshore-Kapazitäten sowie die Modernisierung und der Bau neuer Netze in Nord-und Ostsee als sich ergänzende Maßnahmen forciert werden. Dabei ist gemeinsames industriepolitisches Handeln der Bundesregierung und aller fünf norddeutschen Küstenländer nötig, um die Herausforderungen zu bewältigen.
Verlässliche Rahmenbedingungen durch EEG
Eine weitere wesentliche Voraussetzung sind verlässliche Rahmenbedingungen durch das Erneuerbare Energiengesetz (<link http: www.erneuerbare-energien.de erneuerbare_energien gesetze eeg doc _blank external-link-new-window>EEG). Die IG Metall fordert daher, das EEG in Struktur und Zielsetzung auch mit der Novellierung fortzuführen. Im Vordergrund stehen dabei unter anderem die Kontinuität der Rahmenbedingungen, der Erhalt des Einspeisevorgangs für Strom aus erneuerbaren Energien, die Weiterführung eines garantierten Mindestpreissystems und die Regelung der Anschlusspflicht für Offshore-Windparks.
Wertschöpfungskette halten und ausbauen
Auch industrie- und beschäftigungspolitisch gilt es, die Chancen des Ausbaus der Offshore-Windenergie in Nord-und Ostsee zu nutzen. Deutschland kann im Gegensatz zu anderen Anrainern 70 bis 80 Prozent der Wertschöpfung selbst darstellen. Diese Wertschöpfungskette zu halten und auszubauen ist eine der vordringlichsten Aufgaben, für die unter anderem die Erstausbildung sowie die Qualifizierung und Weiterbildung gestärkt werden müssen. Die IG Metall warnt in diesem Zusammenhang, dass trotz aller Bemühungen und der zentralen Bedeutung von beruflicher Qualifizierung und einer wissenschaftlichen Infrastruktur immer noch viel zu wenig junge Menschen in den betroffenen Bereichen ausgebildet werden.
Gute Arbeit in einer Zukunftsbranche
Die IG Metall setzt sich für eine leistungsstarke und wachsende Windindustrie mit fairen Arbeitsbedingungen ein. Die Beschäftigten sind hohen Belastungen und Mobilitätsanforderungen sowie erhöhter Unfallgefahr ausgesetzt. Gute Arbeit, tarifliche geregelte Entgelt-und Leistungsbedingungen und betriebliche Mitbestimmung müssen selbstverständliche Voraussetzungen werden, zumal die Branche hohe öffentliche Förderung erfährt.
* <link http: www.bmwi.de bmwi navigation wirtschaft _blank external-link-new-window>7. Nationale Maritime Konferenz, Wilhelmshaven 27./28.05.2011
Das Positionspapier der IG Metall Küste kann als PDF über obenstehenden Link (Position-Windenergie.pdf) heruntergeladen werden.