Siemens Dialog
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14.05.2024, 12:05 Uhr

Epcos vor Übernahme durch TDK

  • 31.07.2008
  • Konzern

Siemens' 1989 in ein Joint Venture ausgegliederte und seit 1999 selbständige Bauelemente-Sparte Epcos steht vor der Übernahme durch die japanische TDK Corporation. Erste Bewertungen gehen von einer möglichen Win-Win-Situation aus; unter bestimmten Voraussetzungen könnten auch die Beschäftigten von dem Deal profitieren. [Update]

Bei den Übernahmeplänen handelt es sich um ein gemeinsames Vorgehen. Wie <link http: www.epcos.de _blank external-link-new-window>Epcos am Donnerstag <link http: www.epcos.de web generator sections press dailyandbusinesspress pressreleases2008 tep _blank external-link-new-window>bekannt gab, wurde ein Business Combination Agreement mit <link http: www.tdk-components.de en home index.php _blank external-link-new-window>TDK unterschrieben. Demnach strebt man den Zusammenschluss von Epcos mit dem TDK-Geschäft für passive Bauelemente an; TDK wird dazu den Epcos-Aktionären ein Barangebot von 17,85 Euro pro Aktie machen.

Epcos, wo derzeit in Deutschland rund 1.800* Beschäftigte in München (1.350) und im badem-württembergischem Heidenheim (450) arbeiten, betreibt schon seit längerem schrittweise die Verlagerung von Kapazitäten nach Asien (siehe In Verbindung stehende Nachrichten). Gleichzeitig sucht man seit Jahren einen zuverlässigen Partner, um eine mögliche feindliche Übernahme zu vermeiden.

Positive Bewertung

Arbeitnehmervertreter bewerten die nun bekannt gegebene Entwicklung in einer ersten Reaktion als vorsichtig positiv. Als Plus gilt, dass eine feindliche Übernahme etwa durch Finanzinvestoren und eine potenziell damit verbundene Zerschlagung abgewendet sind. TDK ist als technologischer Partner geeignet, da das Unternehmen das Geschäft kennt und sich sein Portfolio mit Epcos ergänzt; größere Überschneidungen bestehen nicht. Ähnlich stellt sich die Position am Markt dar, da Epcos vor allem in Europa gut vertreten ist, TDK hingegen in Asien.

Als positiv gilt auch, dass die neue Geschäftsführung aus drei TDK- und zwei Epcos-Vertretern bestehen wird, die Entscheidungen nur einstimmig treffen können. Epcos soll als Marke erhalten bleiben, das selbe gilt für die Zentrale in München. Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat von Epcos schätzen die Partnerschaft mit TDK daher aus heutiger Sicht als Weg ein, der langfristig die Arbeitsplätze bei Epcos sicherer machen kann.

Verlagerungen neu bewerten

Kritisch bleibt allerdings die Situation der Fertigung an den europäischen Standorten, vor allem in München. Nach Meinung der Arbeitnehmervertreter sollte Epcos die neue Entwicklung zum Anlass nehmen, die Verlagerungen zu stoppen und im Rahmen des neuen Gemeinschaftsunternehmens die Situation noch einmal neu zu bewerten.

*Die Beschäftigtenzahlen in der ersten Version dieses Beitrags waren unzutreffend. Wir bitten für diesen Irrtum um Verständnis!