Am neunten und zehnten Mai trafen sich die europäischen Siemens-Betriebsräte, das Siemens Europe Committee (SEC), in Nürnberg. Auf der Tagesordnung stand unter anderem die Wahl eines neuen Vorsitzenden - gewählt wurde Harald Kern.
Euro-Interessenvertretung mit neuem Vorsitz
Harald Kern übernimmt das Amt von Werner Mönius, der 12 Jahre Vorsitzender und 14 Jahre Mitglied des SEC war. Als Stellvertreter wurden Fritz Hagl, Vorsitzender des Zentralbetriebsrats von Siemens Österreich, und Bettina Haller, Vorsitzende des Konzernbetriebsrats und Aufsichtsratsmitglied, gewählt. Clustersprecher wurden Rui Vidigueira aus Portugal und Roy Lund aus Norwegen. Im SEC sind die Arbeitnehmer aus den EU-Ländern zuzüglich Norwegen und der Schweiz vertreten. Derzeit zählt es 35 Mitglieder aus 22 Ländern.
Gegenpol zu grenzüberschreitenden Finanzinteressen
Mönius betonte die großen Herausforderungen, vor denen das Gremium angesichts der Finanz- und Wirtschaftskrise nach wie vor steht. Kern kritisierte die daran ursächlich beteiligten "entfesselten Finanzmärkte" und folgerte die umso dringlichere Notwendigkeit, sich als Arbeitnehmervertreter zu vernetzen und einen Gegenpol zu reinen Finanzinteressen zu bilden: "Dazu sind mehr sichere und faire Arbeitsplätze, sowie mehr Mitbestimmungsrechte der Arbeitnehmer und Arbeitnehmervertreter in Europa gefordert."
Löscher und Ederer betonen Stellenwert Europas
Ebenfalls anwesend war Peter Löscher, der die die konstruktive Zusammenarbeit mit Mönius würdigte und seinem Nachfolger viel Erfolg wünschte. Auch er betonte die Bedeutung Europas für Siemens: "Es gibt weiterhin solide Chancen, die sich für Siemens auf unserem Kontinent ergeben. Chancen für Wachstum - für die nachhaltige Weiterentwicklung unseres Unternehmens, von der auch unsere Mitarbeiter profitieren!"
Arbeitsdirektorin und Vorstandsmitglied Brigitte Ederer bestätigte dies aus ihrer Perspektive: "Europa ist nach wie vor das starke Fundament unseres Unternehmens, auch wenn derzeit das Wachstum hinter anderen Regionen in der Welt zurückbleibt. Aber dieses Fundament werden wir weiterhin bearbeiten, zum Beispiel durch Investitionen in die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter."