Siemens Dialog
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27.04.2024, 23:04 Uhr

"Ich sehe nicht, wofür die streiken"

  • 18.10.2006
  • Konzern

Seltsame Windungen in der Kommunikation bei PSE: Anfang Oktober hieß es, wenn auch mit Bezug auf die Com-Ausgliederung, es werde keine Neugründung geben. Gut eine Woche später wurde die Meldung des geplanten Wechsel in die neue SIS als "neue Chance" bewertet. Warum sich die Belegschaft Sorgen macht, versteht die Chefin trotzdem nicht.

Am vierten Oktober reagierte die österreichische Landeschefin Brigitte Ederer (Bild) mit deutlichem Unverständnis auf die Sorgen der Belegschaft, die eine Aufspaltung und Schwächung der Wiener <link http: www.pse.siemens.at _blank>PSE (Program and System Engineering) im Zuge der Com-Ausgliederung befürchtete. Als nur neun Tage später der geplante Übergang in die neuzugründende SIS (Siemens IT Solutions and Services, siehe SBS: Aus Fünf mach' Eins) verkündet wurde, erklärte Siemens-Österreich-Sprecher Harald Stockbauer, PSE gehe damit "zwar in dem neuen Bereich auf", dies bedeute aber auf Grund des künftig nicht mehr nur auf Österreich beschränkten Aufgabengebiets "neue Chancen für die PSE."

Im <link http: derstandard.at _blank>Interview mit dem österreichischen Standard gab sich Ederer nun rundum verständnislos gegenüber der Unruhe unter den Beschäftigten : "Ich verstehe die Schwierigkeiten nicht ganz. [...] Ich sehe in der Frage keinen Handlungsbedarf. Ich sehe nicht, wofür die streiken. [...] Mir ist das Ziel des Streiks nicht ganz klar."

Dabei scheint die österreichische CEO zu übersehen, dass bislang noch überhaupt niemand streikt. In der bei einer Beschäftigtenversammlung am 28. September mit knapp 98 Prozent beschlossenen Resolution (siehe Download) heißt es lediglich: "Wenn die Bemühungen des Betriebsrates durch konstruktive Gespräche die Einheit der PSE zu erhalten, zu keiner Einigung mit der Geschäftsleitung führen, dann bin ich damit einverstanden, dass weitere Kampfmaßnahmen folgen, die letztendlich auch einen Streik beinhalten können."