Siemens Dialog
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10.05.2024, 04:05 Uhr

"Immer aufwärts"- aber für wen?

  • 18.05.2006
  • Konzern

Bosch Siemens Hausgeräte hat im vergangenen Jahr trotz über den eigenen Erwartungen liegender Ergebnisse Arbeitsplätze in Deutschland abgebaut. Auch die Fortführung des Berliner Waschmaschinenwerks wird zur Zeit wieder intensiv geprüft.

Hierzu sind laufen die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern, ein Ergebnis soll bis Mitte 2006 vorgestellt werden.

Wie die Nachrichtenagentur <link http: de.today.reuters.com news _blank>Reuters meldet, sank die Beschäftigtenzahl in Deutschland im Jahr 2005 um 200 auf damit jetzt 14.100. Im Ausland wuchs sie dagegen durch neue Standorte in China, Polen und der Türkei um sechs Prozent. Der Umsatz kletterte im selben Zeitraum um 7,2 Prozent auf 7,3 Milliarden Euro, die Schwerpunkte lagen in Osteuropa und Asien. Für 2006 geht BSH-Chef Kurt-Ludwig Gutberlet (Foto) von einem ähnlich guten Wachstum aus.

Die wirtschaftliche Lage für das Waschmaschinenwerk in Berlin und seine rund 580 Beschäftigten hingegen habe sich wegen des Preiswettbewerbs "weiter verschärft", erklärte Gutberlet; billiger könne man am Standort Nauen in Brandenburg produzieren. Das Werk Nauen unterliegt keiner Tarifbindung. Erst im Sommer 2005 war die schon damals geplante Schließung des Werks in Berlin nach heftigen Protesten (unten) der Belegschaft gestoppt worden.

Der Netto-gewinn von BSH wuchs 2005 um 19 auf stolze 386 Millionen Euro. Eine Progno-se für 2006 mochte Gut-berlet nicht ab-geben, aber: "Bei uns geht es immer aufwärts."

Das mag aus Sicht des Managements stimmen - für die Belegschaft allerdings stellt es sich nicht immer genauso dar.