Siemens Dialog
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28.03.2024, 09:03 Uhr

Internationaler Frauentag

  • 08.03.2016
  • Allgemein

Unser Jahr hat bekanntlich 365 Frauentage, und in diesem Jahr sogar 366. Trotzdem kann es nicht schaden, zum offiziellen internationalen Frauentag am achten März noch einmal besonders darauf hinzuweisen: Wer die besten will, kann auf Frauen nicht verzichten!

Teilzeit, Niedriglohn, Rentenlücke, Gender Gap - noch immer sind Frauen in fast allen Bereichen des Arbeitslebens deutlich benachteiligt. Beinahe jede zweite arbeitet in Teilzeit, oft Jahre oder gar das ganze Erwerbsleben lang. Gerade Deutschland tut sich in dieser Hinsicht im europäischen Vergleich besonders unrühmlich hervor - die Konjunkturlokomotive Europas hält einen traurigen Spitzenplatz.

Zum internationalen Frauentag am 8. März erinnern vor allem die Gewerkschaften an diesen Missstand, vielerorts finden über die fast schon obligatorische Rose im Büro hinaus entsprechende Veranstaltungen statt. Handfeste Bemühungen um Veränderungen, die an den Ursachen ansetzen, gibt es aber das ganze Jahr.

In Sachen Arbeitszeit zum Beispiel hat die IG Metall eine Debatte angestoßen, die über mehrere Jahre Antworten auf grundlegende Fragen suchen wird. Wie kann man mit mehr Arbeitszeitsouveränität ermöglichen, dass dem Wunsch vieler Frauen nach mehr Arbeit und dem vieler Männer nach weniger entsprochen wird, ohne dass das berufliche Fortkommen darunter leidet? Wie kann man Arbeit so an unterschiedliche Lebensphasen anpassen, dass beiden Eltern Zeit für die Familie bleibt, ohne dafür beim Wiedereinstieg mit spürbaren Nachteilen zu bezahlen?

Starre Arbeitszeitregelungen und blinde Präsenzkultur in den Betrieben machen es Frauen und Männern beinah unmöglich, Arbeit, Haushalt und Familie miteinander zu vereinbaren. Der DGB thematisiert unter anderem diese Problematik zum diesjährigen Frauentag besonders nachdrücklich und fordert im Sinne der geschlechtergerechten Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben einen gesetzlichen Rahmen mit der Ausweitung des Recht auf Teilzeit unabhängig von der Betriebsgröße, dem Recht auf befristete Teilzeit und dem daraus wieder zurückzukehren. In diesem Sinne: Heute für morgen Zeichen setzen!