Im Vorfeld der Tarifrunde 2010 mehren sich die Signale, dass angesichts der kritischen Wirtschaftslage Aspekte wie die Sicherung von Arbeitsplätzen und Einkommen in den Vordergrund geraten. Dabei geht es nicht darum, Wunschphantasien der Arbeitgeberverbände zu erfüllen, sondern darum, Beschäftigung krisensicher zu machen, erklärt Berthold Huber.
Gegenüber der "<link http: www.stuttgarter-zeitung.de stz news wirtschaft index.php _blank external-link-new-window>Stuttgarter Zeitung" sagte Huber am Dienstag ironisch, nach der normalen Lohnformel aus Inflation und Produktivität müsste die IG Metall angesichts der aktuellen Produktionsentwicklung in der Metall- und Elektroindustrie "sogar etwas abliefern". Die erwarteten Inflationsraten liegen bekanntlich zwischen 0,4 und 1,2 Prozent, die Produktivität geht aufgrund der Kurzarbeit zweistellig zurück.
Die ernstgemeinte Variante lieferte Huber unmittelbar nach: "Das hat auch mit Redlichkeit zu tun. Ich kann doch nicht acht Prozent mehr Lohn fordern und mit der guten Branchenentwicklung begründen und in schlechten Zeiten sagen, das interessiert mich nicht." Ein zentrales Ziel wird demnach sein, die Beschäftigung krisensicher zu gestalten, so Huber weiter. Sollte das allerdings nicht gelingen, "sieht die Welt wieder anders aus, und es wird Auseinandersetzungen geben".
In die selbe Richtung gingen seine Ausführungen am Mittwochabend vor dem "<link http: www.clubhamburgerwirtschaftsjournalisten.de _blank external-link-new-window>Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten". "Von Verzicht kann überhaupt keine Rede sein, wir wollen Arbeitsplätze und Einkommen sichern", dämpfte Huber überzogene Erwartungen. Angesichts der Wirtschaftskrise müsse man von der "alten Logik" abweichen; nun gehe es vor allem darum, die Kaufkraft der Beschäftigten zur Stabilisierung der Binnenkonjunktur zu sichern. Die Sicherung der Arbeitsplätze gehört zwangsläufig dazu.