Mit diesen drei Hauptinstrumenten reagieren Arbeitgeber bislang auf die Wirtschaftskrise und versuchen, Entlassungen im großen Stil zu vermeiden. Je mehr der Druck in den Unternehmen aber steigt, desto schwerer wird es, diese Strategie durchzuhalten - und wichtige Impulse aus der Politik bleiben aus.
Aus Arbeitgeberverbänden und manchen Großunternehmen mehren sich erste Signale, dass man den Kraftakt nicht unbegrenzt durchhalten kann oder will. In dieser Situation wären weitere Weichenstellungen aus der Politik erforderlich, von denen aber derzeit nicht viel zu sehen ist.
Am Ende deutlich teurer
Die Zusage der sowohl von Arbeitgebern als auch Gewerkschaften dringend verlangten Ausdehnung der geförderten Kurzarbeit ins Jahr 2010 etwa steht immer noch aus. Sollte sich die Regierung trotz positiver, aber unverbindlicher Aussagen womöglich dagegen entscheiden, so warnt nicht nur die IG Metall, könnte es zu Entlassungen kommen. Ihr erster Vorsitzender Berthold Huber mahnt daher erneut: "Das wird am Ende deutlich teurer werden."
Huber erkennt immer noch bei vielen Arbeitgebern die Bereitschaft, ihre Stammbelegschaften zu halten und unterstreicht die grundsätzliche Logik dieser Haltung: "Wer vor der Krise Fachkräftemangel beschwört und jetzt die Leute rauswirft, macht sich unglaubwürdig." Um die Durststrecke der Krise zu überwinden, sind allerdings Voraussetzungen erforderlich, welche die IG Metall von der Politik einfordert. Im Vordergrund steht unter dem Motto "Keine Entlassungen in der Krise" die Verlängerung der Kurzarbeit, die Förderung von Altersteilzeit und eine soziale Regulierung der Leiharbeit.
Rettungsschirm für die Industrie
Bereits jedes vierte Unternehmen berichtet derzeit schon von Problemen bei der Kreditversorgung. Das Geld aus dem Wirtschaftsfonds von 17,5 Milliarden Euro kommt bisher offenbar nicht oder kaum in den Unternehmen an. Um ihre Eigenkapitalbasis zu stärken, schlägt die IG Metall deshalb einen öffentlichen Beteiligungsfonds - "Public Equity" - vor, mit dem insbesondere der Mittelstand gefördert werden kann. Außerdem kann in Krisenunternehmen eine Mitarbeiterkapitalbeteiligung eingeführt werden und so zur Stabilisierung beigetragen werden.