Siemens Dialog
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12.05.2024, 14:05 Uhr

Neue Unruhe bei NSN

  • 02.10.2007
  • Konzern

Die Beschäftigten von Nokia Siemens Networks sehen sich erneut durchwachsenen Nachrichten gegenüber: Peter Löscher übergibt sein Aufsichtsratsmandat an Rudi Lamprecht, was in vielen Medien als Indiz für mögliche Trennungsabsichten gewertet wird; gleichzeitig sollen 235 Stellen an IBM ausgelagert werden.

Protest bei NSN Berlin im Juli 2007.

Siemens begründete den Wechsel von Löscher zu Lamprecht im Kontroll-gremium von NSN, Löscher wolle außer dem Vorstands-vorsitz der Siemens AG keine internen Ämter besetzen und die Aufgabe bei NSN lieber jemandem über-lassen, der die Branche kenne.

Lamprecht war bekanntlich seit 1998 als Bereichsvorstands-vorsitzender erst für private Kommunikationssysteme, dann für Information and Communication Products und schließlich für Information and Communication Mobile verantwortlich; geblieben ist nach der Zerschlagung von COM davon nur die Betreuung von Siemens Home and Office Communication Devices.

Die Medien interpretieren den Rückzug Löscher unisono als Bestätigung für derzeit kursierende Spekulationen, Siemens wolle sich im Rahmen seiner Portfoliokonzentrierung in absehbarer Zeit ganz aus NSN zurückziehen und das im eigenen Haus mittlerweile an den Rand gedrängte Geschäft ganz Nokia überlassen.

Outsourcing an IBM

Parallel zu dieser Entwicklung hat NSN am Montag auch <link http: www.nokiasiemensnetworks.com nr rdonlyres nokiasiemensnetworks_2007_10_317_ger_sca_ibm.pdf _blank>öffentlich bekannt gegeben, was zuvor bereits dem Wirtschaftsausschuss mitgeteilt wurde: In Deutschland sollen 235 Stellen an IBM Global Engineering Solutions ausgelagert werden. Der NSN-Gesamtbetriebsrat stellt sich gegen diese Pläne, die er als wirtschaftlich unbegründet einschätzt und die zudem den Vereinbarungen vom vergangenen Juli widersprechen. NSN hatte im Interessenausgleich über Personalabbaumaßnahmen erklärt, von Ausgliederungen Abstand zu nehmen und seine Innovationsfähigkeit zu stärken - nun sollen ausgerechnet Entwicklungs- und Forschungszentren aus Berlin und München betroffen sein.

Der Gesamtbetriebsrat fordert die Firmenleitung daher auf, das Vorhaben nicht weiter zu verfolgen und kritisiert, die Ankündigung des Outsourcing verunsichere die Belegschaft und erschüttere die Glaubwürdigkeit des Managements. Der Gesamtbetriebsrat hatte stets verlangt, eventuelle Ausgliederungen auf Abbauzahlen anzurechnen.Vor diesem Hintergrund will er nun erst Verhandlungen zu einer Überleitungsvereinbarung aufnehmen, wenn mit den betroffenen Betriebsratseinheiten eine Verständigung über die volle Anrechnung der örtlichen Ausgliederungszahlen auf die jeweiligen Abbauzahlen erzielt ist.

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Ausführlichere Informationen zum geplanten Outsourcing bei NSN finden Sie im <link http: nsn-dialog.de _blank>NSN Dialog, der Website für alle Beschäftigten bei Nokia Siemens Networks.