Siemens Dialog
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27.04.2024, 02:04 Uhr

NL München fordert Bürokratie- statt Arbeitsplatzabbau

  • 12.12.2012
  • Operativ

Eine gut besuchte Betriebsversammlung eröffnete am vierten Dezember der Betriebsratsvorsitzende Günter Prietz in der Kantine der Niederlassung München. Ein Schwerpunkthema der Veranstaltung war das Sparprogramm "Siemens 2014" - die geplanten Maßnahmen der Firmenleitung stießen auf Unverständnis und entschiedenen Widerstand.

Große Unterstützung fand Prietz mit seiner Forderung "Bürokratieabbau statt Arbeitsplatzabbau". An der Mitarbeiterreaktion konnte man erkennen, dass vor allem der berüchtigte LOA-Prozess in der Belegschaft als geradezu unerträglich empfunden wird. Die Firmenleitung wurde aufgefordert, das Thema Bürokratieabbau endlich nicht nur anzusprechen, sondern auch umzusetzen.

Zweites großes Thema war der geplante Umzug der Niederlassung an den Standort München Perlach. Ein Großteil der Mitarbeiter steht einem Umzug skeptisch gegenüber. Vor allem die fehlende Eignung als Vertriebsstandort, der den Kundenanforderungen nicht gerecht wird, wurde kritisiert. Die Angst vieler Mitarbeiter, dass der mögliche neue Standort geschäftsschädigend wirkt, war offensichtlich.

Arbeitszeit und Gesundheit

Ein weiteres Thema wurde unter der Überschrift „Arbeitszeit und Gesundheit“ angesprochen. Hier wurden vor allen Dingen die bestehende Regelung zur Rufbereitschaft kritisiert und Änderungsbedarf angemeldet. Ebenso ging es um die permanente Erreichbarkeit und die zunehmende Entgrenzung von Arbeit und Freizeit. Hierzu gibt es Handlungsbedarf, die Gesundheit der Mitarbeiter ist zu wichtig, um sie der Margengier der Manager zu opfern.

Betriebsversammlung auch in der Geschäftsstelle Kempten

Rund zwei Drittel der Kolleginnen und Kollegen der Geschäftsstelle Kempten konnte der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Harald Koller zur Betriebsversammlung begrüßen. Heftig diskutiert und in Frage gestellt wurde in Kempten die angekündigte Einstellung des sogenannten "50 Hertz"-Geschäfts. Die Kollegen fürchten um die Wettbewerbsfähigkeit bei Industrie-Kunden, wenn nicht mehr alle Dienstleistungen aus einer Hand durchgeführt werden können.