Siemens Dialog
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28.03.2024, 20:03 Uhr

SI: Abbaupläne konkretisiert

  • 14.10.2019
  • Operativ

Siemens hat seine bereits im Mai angekündigten Abbaupläne für Smart Infrastructures konkretisiert. In Deutschland will man demnach rund 1.200 Stellen abbauen. Gesamtbetriebsrat und IG Metall kritisieren den krassen Widerspruch zum erklärten Ziel eines Wachstumskonzepts.

Wachsen durch Abbau?

Siemens hatte schon zum Capital Market Day erklärt, man werde im Laufe des Jahres mit Blick auf Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit von SI weltweit etwa 3.000 Stellen streichen.  In Deutschland sollen dem nun der Arbeitnehmerseite vorgestellten "Competitiveness Program" zufolge vor allem Frankfurt, Amberg, Berlin und Nürnberg mit jeweils dreistelligen Streichzahlen, gefolgt von Erlangen, Köln, Leipzig, Rastatt, München und Cham mit zweistelligen Streichungen betroffen sein.

Birgit Steinborn, Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, wies die Pläne in einer ersten Reaktion für die Arbeitnehmerseite als "nicht akzeptabel" zurück: "Wir erwarten, dass die Kompetenzen der Mitarbeiter im Unternehmen gehalten und hinsichtlich der Digitalisierung entwickelt und erweitert werden. Außerdem gehen wir davon aus, dass auch die Region Deutschland von den Investitionen und Wachstumsprogrammen des Vorstandes profitiert. Ideenlose Abbauprogramme lehnen wir ab."

Tatsächlich hatte Siemens die im Mai präsentierte Neuaufstellung einschließlich der Perspektiven für den "Industrial Core" aus SI und DI stets als Wachstumskonzept dargestellt. Beginnt die Umsetzung mit einem umfangreichen Streichkonzert, dürfte dies wohl niemanden so recht überzeugen oder gar motivieren - daran ändert auch das fast schon selbstironische Motto "Sparen, um zu wachsen" nichts, das als Überschrift über der Mitarbeiterinformation prangt.