Siemens Dialog
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06.05.2024, 07:05 Uhr

Siemens-Eltern gründen Kindertagesstätte

  • 04.02.2003
  • Allgemein

Firma fördert am Standort München-Grillparzerstraße "Die Grillen e.V."

Frauen, die nach einer Babypause wieder in den Beruf einsteigen möchten, stehen oft vor Schwierigkeiten. Der tägliche Drahtseilakt zwischen familiären und beruflichen Anforderungen kostet Zeit, Nerven und Erfindungsgeist. Darum fangen die Unternehmen langsam an familienfreundlichere Arbeitsmodelle anzubieten. Auch Großkonzerne tüfteln mit eigenen Beauftragten, Abteilungen und Arbeitskreisen an einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die „Familienfreundlichkeit“ zahlt sich nämlich letztendlich für das Unternehmen selber aus.

Neben flexiblen Arbeitszeit-,Teilzeit- und Telearbeitsmodellen kann ein Betriebskindergarten eine große Hilfe für arbeitende Mütter und Väter sein. Die Betriebskosten teilen sich in der Regel die Eltern, der Arbeitgeber und die Stadt - in der Regel zu jeweils einem Drittel. Zudem ist der Kindergarten meist in der Nähe des Unternehmens eingerichtet, im Idealfall auf dem Betriebsgelände. Zeitraubende Fahrtwege können so eingespart werden. Auch die Öffnungszeiten des Betriebskindergartens werden meist mit den Arbeitszeiten im Unternehmen abgeglichen. Große Münchner Unternehmen wie Burda Medien haben bereits einen Betriebskindergärten, z. B. für die Redakteurinnen und Redakteure des Nachrichtenmagazins Focus. Auch die Siemens AG fördert seit neuestem eine Mitarbeiter-Initiative am Standort München G.

Bei Siemens in der Grillparzerstrasse haben sich im Oktober 2002 Siemens-Eltern, unterstützt durch die Personalabteilung und den Betriebsrat zur Gründung des Elternvereins „Die Grillen e.V.“ entschlossen. Der Verein hat zum Ziel eine Kindertagesstätte aufzubauen - nach dem von der Stadt München geförderten Modell der „betriebsnahen Eltern-Kind-Initiative“. Nach diesem Modell teilen sich die Stadt, die Eltern und der Betrieb die Kosten für den Unterhalt der Kindertagesstätte.

Trotz gutem Willen und viel Engagement hat der Verein noch Hindernisse zu überwinden. Der Aufbau schreitet aber stetig voran. Obwohl aus Budgetgründen noch keine Fördergelder der Stadt München geflossen sind, wurde bereits eine selbstorganisierte Nachmittagsgruppe für Kinder zwischen 0 und 6 Jahren an zwei Tagen in der Woche ins Leben gerufen. Die Gruppe trifft sich in den Räumen einer städtischen Krippe in der Grafingerstr. 96. Siemens-Mütter bzw. -Väter übernehmen im Wechsel die Betreuung der Kinder. Nächster Schritt soll eine Ausweitung der Gruppe auf weitere Nachmittage sein. Haushaltsmittel der Stadt werden natürlich dringend benötigt.

Die aktiven Eltern kümmern sich um die Vereinsfinanzen, regeln die Betreuung (wenn z.B. eine der Mütter/Väter wg. Krankheit ausfällt), pflegen die Internetseiten des Vereins und suchen gemeinsam nach Lösungen bei pädagogischen und organisatorischen Fragen. Unkostenbeitrag: 50 Euro im Monat für ein Kind (zwei Nachmittage in der Woche), 35 Euro (ein Nachmittag in der Woche). Kontakt: Silke Mark T. 722-56470, E-Mail: silke.markdon't want spam(at)mch.siemens.de

(Nina von Falkenhain)