Siemens Dialog
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17.05.2024, 05:05 Uhr

Stellenabbau bei SIMEA im Burgenland

  • 15.05.2007
  • Operativ

Im österreichischen Siegendorf werden bei Siemens Industrial Manufacturing, Engineering and Applications (SIMEA) 75 von insgesamt 300 Arbeitsplätzen gestrichen.

Wie unter anderem der <link http: burgenland.orf.at stories _blank>Österreichische Rundfunk (ORF) meldet, verlieren bis Ende des Jahres 50 Beschäftigte des Stammpersonals und 25 Leiharbeitskräfte in Siegendorf (Burgenland) ihren Job. Die Maßnahmen sollen der Optimierung des Standorts dienen, als Grund für die Stellenstreichungen wird der „andauernde Preisverfall bei Elektronikkomponenten für Haushaltsgeräte“ ins Feld geführt.

Allerdings haben sich bereits zahlreiche Stimmen im ORF-Forum zu Wort gemeldet, die Stellenabbau und Optimierungsprogramm noch in einem anderen Zusammenhang sehen. <link http: www.siemens.com _blank>SIMEA ist neben dem Standort in Siegendorf auch in Wien, Linz und Sibiu (Rumänien) vertreten und stellt elektronische Steuerelemente für Bosch und Siemens Haushaltsgeräte (BSH) her.

Siemens äußerte zwar, dass „nicht geplant sei, auch nur Teile der Produktion dorthin zu verlegen.“ Aber das sehen die Betroffenen wohl mit anderen Augen, zumal sie über die Halbwertszeit solcher Versprechungen ein Lied singen können: "Ich arbeite auf einer so genannten Insel mit rumänischen Kolleginnen, die wir jetzt schon einschulen, weil das Produkt nach Rumänien verlagert wird", äußert sich eine Mitarbeiterin.

Bemühungen um Ausweichstellen

Bereits bis Ende des Jahres sollen 50 Beschäftigte des Stammpersonals gekündigt sein. Wie der Betriebsrat erklärte, bemüht man sich derzeit gemeinsam mit der Werksleitung, möglichst viele Beschäftigte aus Siegendorf in Wien unterzubringen; wie die Aussichten dieser Bemühungen sind, ist allerdings offen.

Zweifelhafte Investionsmaßnahme...

Noch vor einem Jahr hatte die Chefin der Siemens AG Österreich, Brigitte Ederer, geäußert, man wolle in den Standort Siegendorf investieren. Nun wird stattdessen Personal abgebaut. Im offenen ORF-Forum wird dies vor allem im Zusammenhang mit der Zahlung von Fördergeldern für den Standort kommentiert. Das Burgenland ist Zielregion für EU-Förderungen zur Entwicklung und strukturellen Anpassung der Regionen mit Entwicklungsrückständen, Siemens kassierte als so genannter <link http: www.leitbetriebe.at burgenland _blank>Leitbetrieb rund 20 Millionen Euro. Ein Kommentar im Forum: „Um jeden Arbeitsplatz, der verloren geht, ist es schade. Um solche, für die man zuvor noch Förderungen kassiert hat, aber ganz besonders!“

... trotz steigender Produktivität

An der Produktivität jedenfalls kann es nicht liegen: für das abgelaufene Geschäftsjahr meldete das Unternehmen, man habe die Produktion für Bosch Siemens Hausgeräte fast verdoppelt.