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02.05.2024, 14:05 Uhr

Simea: Kurzarbeit und Teilverkauf

  • 17.02.2009
  • Konzern

Auch Siemens in Österreich spürt sinkende Auftragseingänge. Siemens Industrial Manufacturing, Engineering and Applications (SIMEA) verbucht 15 bis 20 Prozent Rückgang der Produktion, nun wird über Kurzarbeit im Wiener Werk nachgedacht. Gleichzeitig läuft eine Umstrukturierung, in deren Rahmen zwei weitere Werke an das Management verkauft werden.

Betriebsrat Josef Utzig bestätigte gegenüber dem "Wirtschaftsblatt" die angesichts rückläufiger Produktion näherrückende Kurzarbeit: "Hält dieser Einbruch weiter an, wird ab April oder Mai für Teile der Beschäftigten in Wien Kurzarbeit angedacht."

Danach sieht es offenbar aus: Landes-Chefin Brigitte Ederer erklärte vergangenen Mittwoch bei einer Podiumsdiskussion, die Industriesparte falle derzeit "ins Bodenlose", die anderen Bereiche seien momentan noch krisenresistent. Im betroffenen SIMEA-Werk in Wien arbeiten insgesamt rund 600 Beschäftigte, von denen nach Einschätzung Utzigs nur die Entwickler von Kurzarbeit ausgenommen würde.

450 Kolleginnen und Kollegen in den Schwesterwerken in Linz und Siegendorf (Foto) steht unterdessen der Ausstieg aus dem Siemens-Konzern bevor. Im Zuge der aus in Österreich umfassenden Neuausrichtung werden die Betriebe, die Hausgerätekomponenten beziehungsweise Schaltschränke produzieren, per Management Buy Out ausgegliedert.

Der bereits Anfang 2008 geplante und im vergangenen Juni beschlossene Verkauf an die Geschäftsführung ist nach einigen Verzögerungen jetzt unter Dach und Fach und soll zum ersten April greifen. Als  Starthilfe für die ausgegliederten Simea-Teile soll Siemens einen nicht näher bezifferten zweistelligen Millionenbetrag auf den Tisch legen - das auch in Deutschland und anderswo hinlänglich bekannte Schema. Das Werk in Wien sowie ein weiteres im rumänischen Sibius hingegen bleiben bei Siemens und sollen bei "Industrial Automation" und "Drive Techologies" integriert werden.