Siemens Dialog
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25.04.2024, 16:04 Uhr

Streik für einen Tarifvertrag

  • 17.11.2014
  • Operativ

Siemens Healthcare befindet sich auf dem Weg zum "Unternehmen im Unternehmen", die Krankenhaus-IT Health Services zum Übergang an die amerikanische Cerner Corporation. Betriebsräte und IG Metall begleiten beides intensiv, um Nachteile für die Beschäftigten auszuschließen. Bei Wettbewerber General Electric zeigt sich derweil, wozu Fehlentwicklungen führen können.

Die <link http: www.bw.igm.de news _blank>IG Metall Baden-Württemberg warf dem US-Konzern am 14. November vor, deutsche Arbeitsstandards "mit Füßen zu treten" und Beschäftigten in der Medizinsparte von GE zustehende Gehaltserhöhungen zu verweigern. Damit beweise das Unternehmen, keinerlei Interesse an Tarifverträgen und sozialpartnerschaftlichem Verhalten zu haben und nur an Gewinnmaximierung interessiert zu sein.

Blockadehaltung gegen Tarifvertrag

Bei dem Streit geht es um die Weigerung von GE, einen Tarifvertrag für seine bundesweit rund 80 Healthcare-Servicetechniker abzuschließen. Am Standort Freiburg gilt zwar der Metall- und Elektrotarifvertrag, die Servicetechniker sind jedoch dem Standort Solingen zugeordnet, wo sie mangels Tarifvertrag bis zu 40 Prozent weniger verdienen. Ihre Freiburger Kollegen wiederum bekommen nur noch GE-interne Gehaltserhöhungen, die unter den tariflich vereinbarten Einkommenszuwächsen liegen. IG Metall und Beschäftigte kritisieren eine Blockadehaltung von GE, die Betroffene sind mittlerweile die siebte Woche im Streik. Betriebsbetreuer und Verhandlungsführer Marco Sprengler nennt es einen "Skandal, dass sich das Unternehmen weigert, auch nur über eine Lösung zu verhandeln. Mittlerweile fordern uns sogar die Kunden von GE auf, für Tariftreue zu sorgen".

Siemens-Betriebsräte solidarisch

Breite Unterstützung kommt unter anderem von Siemens-Betriebsräten. Am Rande der Düsseldorfer Medizintechnikmesse <link http: www.medica.de _blank>Medica erklärten sie sich zusammen mit KollegInnen anderer Unternehmen solidarisch und betonten die Bedeutung eines Tarifvertrages als "Garant dafür, dass wir uns in der Branche mit Anstand begegnen und uns nicht sozialdarwinistisch niederkonkurrieren".

Die Streikenden haben ihrerseits einstimmig beschlossen, den Protest fortzusetzen und lassen sich dabei auch nicht von einem Winkelzug des Unternehmens abbringen - GE versucht offenbar, einzelne Beschäftigte über die Zusage individueller Gehaltserhöhungen abzuspalten. Sprengler bewertet das als Eigentor: "Das bestärkt die Kollegen nur, weiter zu machen. Sie streiken nicht nur für sich selbst, sondern auch, weil sie nicht wollen, dass sich solche amerikanischen Verhältnisse bei uns durchsetzen und sich die Arbeitsbedingungen bei GE in Deutschland weiter verschlechtern."


<link http: www.ge.igmetall.de _blank external-link-new-window ge.igmetall.de>» die ganze Geschichte und aktuelle Infos auf den Seiten der IG Metall für GE-Beschäftigte