Siemens Dialog
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25.04.2024, 12:04 Uhr

Health Services - wie weiter?

  • 23.10.2014
  • Operativ

Anfang August 2014 verkündete Siemens seine Absicht, seine Krankenhaus-IT-Sparte Health Services an die amerikanische Cerner Corporation zu verkaufen. Über zwei Monate später werden Beschäftigte und Betriebsräte über die konkreten Bedingungen und Folgen des damit verbundenen Übergangs immer noch weitgehend im Unklaren gelassen.

Bislang gab es statt klarer Fakten in erster Linie relativ oberflächliche Informationen und unverbindliche Erklärungen zu den möglichen Perspektiven bei Cerner. Viele Fragen im Rahmen des Verkaufs scheinen auch auf Unternehmensseite noch nicht erschöpfend geklärt, was für die Beschäftigten unter dem Strich eine alles andere als befriedigende Situation verursacht.

Erste Beratungen, weiter offene Fragen

Eine Projektgruppe des Siemens-Gesamtbetriebsrats hat bislang zu Information und Beratung der Pläne mit der Firmenseite getagt. Fragen wie die nach Cerners unternehmerischen Strategie für Deutschland und speziell den langfristigen Plänen für die hiesigen Standorte und ihre Beschäftigten sind dennoch nicht befriedigend beantwortet. Daran ändert auch nichts, dass eine dreijährige Standortsicherung für die drei großen Standorte Erlangen, Berlin und St. Wolfgang sowie ein dreijähriger Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen für von Siemens zu Cerner übergehende Mitarbeiter in Aussicht gestellt wurden.

... und die Tarifbindung?

Tatsächlich bedeutet dies auch nicht mehr als eine befristete Absicherung des Ist-Zustandes. Ungeklärt ist auch, ob beziehungsweise in welcher Form Cerner die tarifvertraglich geregelten Arbeitsbedingungen mit allen davon abhängigen Vorteilen für die Beschäftigten übernimmt - bis jetzt ist das Unternehmen in Deutschland nicht tarifgebunden.*

*Update November 2014: Cerner hat zwischenzeitlich erklärt, dem jeweiligen Arbeitgeberverband beitreten zu wollen.


» Eine aktuelle Ausgabe der "Siemens Nachrichten" stellt die Situation übersichtlich und kritisch dar. Das Flugblatt ist an den betroffenen Standorten verfügbar; als PDF kann man es über obenstehenden Link (2014-SN-Healthcare-IT.pdf) herunterladen.