Siemens Dialog
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13.05.2024, 18:05 Uhr

Umstritten, aber angenommen

  • 24.10.2006
  • Konzern

Der Kompromiss für den Erhalt des BSH-Standorts Berlin-Gartenfeld wurde Ende vergangener Woche per Urabstimmung angenommen. Das Ergebnis - knapp 36 Prozent stimmten für die Annahme - zeigt, dass die vereinbarten Bedingungen nicht unumstritten sind.

Wie die IG Metall <link http: www.igmetall-bbs.de _blank>Bezirksleitung Berlin - Brandenburg - Sachsen am vergangenen Freitag nach Auswertung der Urabstimmung bekannt gab, stimmten exakt 35,62 Prozent der Streikenden bei Bosch Siemens Hausgeräte in Gartenfeld in der zweiten Urabstimmung für die Annahme des ausgehandelten Verhandlungsergebnisses; die Wahlbeteiligung lag bei 95,18 Prozent. Nach Satzung der IG Metall reicht die Zustimmung von 25 Prozent der betroffenen Mitglieder, um über die Annahme zu entscheiden.

Im Anschluss an den vergangenen Mittwoch bekannt gegebenen Kompromiss war zu kontroversen Diskussionen es innerhalb der Belegschaft und mit den IG Metall-Vertretern gekommen. Ein Teil der Beschäftigten war dafür, den Arbeitskampf mit dem Ziel fortzusetzen, bessere Bedingungen zu erreichen.

Der Kompromiss mit BSH sieht vor, dass 400 Arbeitsplätze bis zum 31. Juli 2010 bestehen bleiben und gegen Kündigung gesichert sind. Urlaubs- und Weihnachtsgeld sind in diesem Zeitraum zu 80 Prozent abgesichert, Schicht- und Mehrarbeitszulagen hingegen entfallen. Die Beschäftigten bringen künftig eine Wochenstunde zusätzlich für Qualifizierung ein, im Bereich Entwicklung und Services gilt die 40 Stundenwoche für alle MitarbeiterInnen anstatt wie bisher für 177.

Die Kehrseite dieser Bedingungen ist die Kündigung von 216 Kolleginnen und Kollegen; ein relativ hoher Abfindungsfaktor von 1,6 kann diesen Schlag verständlicherweise für die Betroffenen nur begrenzt abmildern. Eine Transfergesellschaft wird für die Dauer eines Jahres eingerichtet.