Siemens Dialog
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02.05.2024, 08:05 Uhr

Versammlung der Betriebsräte

  • 01.12.2006
  • Allgemein

Rund 650 Betriebsräte der Siemens AG trafen sich am 28. und 29. November in Berlin zu ihrer jährlichen Versammlung. Der Rückblick aufs abgelaufene Jahr bestimmt zugleich die Perspektive der Interessenvertretung für die kommenden Monate.

Über eines ist man sich einig unter den Beschäftigten-vertretern: 2006 brachte mit der Ausgliederung beziehungs-weise Auflösung der Bereiche Communications und Logistics & Assembly, der Reintegration von Siemens VDO, einigen Zukäufen sowie bereichs-übergreifenden Aufgaben wie der Vorbereitung von ERA eine Reihe von Herausforderungen, die im nächsten Jahr wohl kaum abreißen wird. Mit der Firmenleitung, die in Berlin durch Arbeitsdirektor Dr. Jürgen Radomski vertreten war, stimmt man in mindestens einem wesentlichen Punkt überein: Die durch die Erhöhung der Vorstandsgehälter, die BenQ Mobile-Insolvenz und zuletzt die Finanzaffäre immer wieder angeheizten öffentlichen Diskussionen um Siemens schaden dem traditionell guten Image des Unternehmens. Die erhoffte Aussprache am zweiten Tag des Treffens mit dem Vorstandsvorsitzenden auch zu diesem Thema musste entfallen, da sich Klaus Kleinfeld kurzfristig entschuldigen ließ. Fest steht dennoch, dass es im Interesse aller Beteiligten liegt, die Erosion des guten Rufs zu stoppen und Siemens aus den negativen Schlagzeilen zu halten.

Die Erfüllung dieses Anspruchs hängt allerdings unter anderem davon ab, inwiefern Siemens durch eine offene interne Diskussion Probleme und Konflikte zu lösen vermag. Ein aktuelles Beispiel ist die ERA-Einführung im April 2007, deren Vorbereitung sich nicht nur als organisatorische Herausforderung erweist, sondern derzeit im Zuge der Ersteingruppierung auch die Gemüter erhitzt (siehe In Verbindung stehende News). Bei der nächsten Betriebsräteversammlung am 22. November 2007 in Nürnberg wird sich zeigen, wie gut es gelingt, dieses und vermutlich unvermeidbare weitere Spannungsfelder konstruktiv zu entschärfen, ohne dass dabei das Bild in der Öffentlichkeit unnötig leidet.


Wenig konfliktträchtig ging es am Stand des Siemens Teams der IG Metall zu, der die Betriebsräte-versammlung auch dieses Jahr wieder begleitete. Hier gab es neben einer Reihe nützlicher Informationen und kleinen Werbegeschenken vor allem die Möglichkeit zu persönlichem Kontakt und Gesprächen, die ausgiebig genutzt wurde. Wie schon 2005 wurden außerdem die erfolgreichsten betrieblichen Werber neuer IG Metall-Mitglieder aus-gezeichnet und mit einem Geschenk für ihr Engagement belohnt.