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26.04.2024, 18:04 Uhr

Aufstieg macht nicht glücklich

  • 08.08.2012
  • Allgemein

Gerade erst konstatierten Wissenschaftler besorgt, dass zunehmend weniger gut qualifizierte Beschäftigte mit dem erforderlichen Nachdruck in die Chefetagen drängen, da liefern andere eine mögliche Ursache: "Beruflicher Aufstieg macht nicht glücklich", hat das Institut zur Zukunft der Arbeit herausgefunden.

Langfristig überwiegen negative Folgen

Wie der <link http: www.idw-online.de de news489770 _blank external-link-new-window idw>undefinedInformationsdienst Wissenschaft mitteilt, schaden Beförderungen am Arbeitsplatz "auf Dauer der psychischen Verfassung, ohne positive Auswirkungen auf körperliche Gesundheit und Lebenszufriedenheit zu entfalten". Das jedenfalls haben australische Wissenschaftler in einer Studie (Extra-Status und Extra-Stress: Sind Beförderungen gut für uns? <link http: ftp.iza.org dp6675.pdf _blank external-link-new-window download>undefinedDownload als PDF, englisch) festgestellt, die das Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (<link http: www.iza.org de webcontent about index _blank external-link-new-window iza>undefinedIZA) veröffentlicht hat.

Trotz dauerhafter Einkommenssteigerungen und eines höheren sozialen Status' überwiegen den Wissenschaftlern zufolge langfristig die negativen Effekte - insbesonders vermehrter Stress und längere Arbeitszeiten. Die Forscher berufen sich auf Daten aus detaillierten Befragungen zu Arbeitsplatzaspekten, Gesundheit und Lebenszufriedenheit. Sie analysierten rund 2.000 Beförderungen von Vollzeitbeschäftigten zwischen 18 und 64 Jahren und verfolgten deren Entwicklung über einen Zeitraum von zehn Jahren.

Das Erfolgsgefühl lässt nach ...

Interessant ist die Entwicklung der Perspektive, aus der die Betroffenen ihre Beförderung wahrnehmen. Unmittelbar danach gaben die Mehrheit an, mehr Verantwortung zu tragen, einen sichereren Arbeitsplatz zu haben und fairer bezahlt zu werden; demgegenüber standen allerdings vom Start weg längere Arbeitszeiten und gestiegener Stress. Spätestens nach drei Jahren kippte dann die Waagschale.

... aber die Belastung bleibt

Trotz der Verbesserung von Geld und Status sanken Zufriedenheit, subjektive Arbeitsplatzsicherheit und das Gefühl angemessener Bezahlung wieder auf das Niveau vor der Beförderung. Die körperliche Gesundheit und allgemeine Lebenszufriedenheit insgesamt blieben auf lange Sicht weitgehend unverändert. Die psychische Gesundheit hingegen litt jedoch dauerhaft unter der gestiegenen beruflichen Belastung, die verbreitet zu Nervosität und Unruhezuständen führte.