Siemens Dialog
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26.04.2024, 10:04 Uhr

Bahn frei für gute Arbeit

  • 07.10.2013
  • Allgemein

Im politischen Berlin laufen die Verhandlungen um die künftige Regierung, wobei die Verteilung von Ministerien eine gewichtige Rolle spielt. Die IG Metall nutzt den heutigen Welttag für menschenwürdige Arbeit, um für den/die kommende/n Arbeitsminister/in einige Hürden aufzustellen: Leiharbeit und Werkverträge regulieren, gesetzlichen Mindestlohn einführen.

Symbolische Hürden vor dem Ministerium.

Überall auf der Welt demonstrieren ArbeitnehmerInnen am Welttag für menschenwürdige Arbeit. In Berlin nutzte die IG Metall den Anlass, um jenseits von Koalitionsverhandlungen und Postenschachern auf essentielle Forderungen an das Arbeitsministerium hinzuweisen: "Prekäre Beschäftigung ist die größte Hürde für eine neue Ordnung auf dem Arbeitsmarkt. Wer in der neuen Regierung Arbeitsministerin oder Arbeitsminister werden möchte, muss sie überspringen und den Weg frei machen für sichere und faire Arbeit", fasste der Zweite IG Metall-Vorsitzende Detlef Wetzel zusammen.

Wenngleich die Probleme weniger ins Auge springen, gibt es unsichere und ungerechte Arbeit nicht nur in der zweiten oder dritten Welt, sondern auch in Deutschland. Rund 6,5 Millionen Beschäftigte mit Niedriglöhnen, 1,4 Millionen "Aufstocker", jede/r fünfte Beschäftigte unter 8,50 Euro pro Stunde - Deutschland hat den siebtgrößten Niedriglohnsektor in der Europäischen Union. Die IG Metall fordert die künftige Bundesregierung auf, den Arbeitsmarkt wieder gerechter zu gestalten und den Rahmen für sichere und faire Arbeit zu schaffen. Symbolisch wurden dafür vor dem Bundesarbeitsministerium Hürden aufgebaut, die es dort zu nehmen gilt.

Unterstützung dafür kommt von den anderen DGB-Gewerkschaften, aber auch von den Beschäftigten selbst. Bei der Beschäftigungsbefragung der IG Metall bewerteten 88 Prozent der Befragten einen unbefristeten Arbeitsvertrag und 83 ein ausreichendes und verlässliches Einkommen als "sehr wichtig". Prekäre Beschäftigung lehnt eine überwältigende Mehrheit ab, mehr als 90 Prozent fordern eine Eindämmung des Niedriglohnsektors.

Vor diesem Hintergrund wird die IG Metall die neue Bundesregierung unabhängig von ihrer Zusammensetzung daran messen, welche Verbesserungen sie für eine neue Ordnung auf dem Arbeitsmarkt schafft: "Unser Wettbewerbsvorteil sind die gut qualifizierten Beschäftigten und ihre Innovationsfähigkeit. Mit Dumpinglöhnen ist das nicht zu vereinbaren", schloss Wetzel.