Siemens Dialog
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23.04.2024, 22:04 Uhr

Betriebe informieren über Interessenausgleich

  • 01.10.2015
  • Operativ

Sofort am Tag nach der Annahme des Interessenausgleiches zu "PG 2020" haben die Betriebsräte an den Standorten begonnen, die Beschäftigten über die Konsequenzen vor Ort zu unterrichten. In Berlin nutzte man den wöchentlichen Lunchwalk für die erste Information, in Mülheim gab es am frühen Mittwoch Nachmittag eine Betriebsversammlung.

Laut und deutlich hörbar: Information in Berlin (Foto: IG Metall).

Kämpfen wie die Bären, ...

"Die Pläne der Unternehmensseite zielten darauf, die Fertigungstiefeei Power and Gas - und damit das breite technologische Wissen und mehrere Hundert Arbeitsplätze - abzubauen. Dank der vielen konstruktiven Vorschläge der Beschäftigten, der bundesweiten Aktionen und vieler lokaler Aktivitäten ist es gemeinsam gelungen, weitgehend die Fertigungstiefe zu halten und den geplanten Arbeitsplatzabbau deutlich zu minimieren" - so brachten in Berlin Peter Haufe, Sprecher der Vertrauenskörperleitung, und der Betriebsratsvorsitzende Günter Augustat den Interessenausgleich auf den Punkt. Gleichzeitig dankten sie den TeilnehmerInnen des mittlerweile neunten Lunchwalks für ihre dauerhafte Teilnahme.

... kämpfen wie die Löwen

Die Mülheimer Belegschaft erfuhr bei einer Betriebsversammlung, was der Kompromiss für ihren Standort bedeutet: Drei Verlagerungen beziehungsweise Schließungen wurden verhindert, der Standort Essen wird mit Mülheim zum neuen Service Center NRW zusammengefasst. Der Betriebsratsvorsitzende Pietro Bazzoli bewertet diese Ergebnisse als wichtig für die Beschäftigten, den Standort, die Technologieführerschaft und die Wettbewerbsfähigkeit. Gleichzeitig betonte er, dass das Engagement der Arbeitnehmerseite keineswegs mit dem Interessenausgleich endet. Nicht nur nach seiner Überzeugung gilt es nun, gemeinsam mit der IG Metall weiter aktiv die Zukunft zu gestalten und Geschlossenheit zu zeigen.

Das Management fordert Bazzoli auf, Vertrauen zurückzugewinnen, Mitarbeiter und Führungskräfte zu beteiligen sowie Innovationen und Investitionen als Voraussetzung dafür zu fördern, am Markt und gegen den Wettbewerb zu bestehen. Die Ziele für den Standort sind aus Arbeitnehmersicht klar definiert: wettbewerbsfähige Produktkosten sicher zu stellen, die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und das Wachstum zu steigern, um Beschäftigung und Standorte in Deutschland mit dem dort vorhandenen Innovationspotenzial und gut ausgebildeten Fachkräften zu halten.