Siemens Dialog
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20.04.2024, 15:04 Uhr

"Um jede einzelne Stelle kämpfen"

  • 26.05.2015
  • Operativ

... werden die Siemens-Beschäftigten in Mülheim, wo insgesamt über 950 Stellen abgebaut werden sollen. Der Betriebsrat befürchtet einen "Einstieg in den Ausstieg" für den Standort und rief mit der IG Metall am 22. Mai zu zwei Protestaktionen auf. Rund 1.800 Beschäftigte kamen und unterstrichen so eindrucksvoll ihre Bereitschaft, gemeinsam für den Standort und seine Arbeitsplätze zu kämpfen.

Klare Ansage auf Mülheimer Plakaten.

Mülheimer Beschäftigte zeigen Flagge.

Abschied vom Generatorenbau?!?

"Liebe Löwinnen und Löwen, ...

... unser Kampf geht weiter!" Mit diesen Worten begrüßte der Betriebsratsvorsitzende Pietro Bazzoli die Beschäftigten, die sich zu den beiden Aktionen Mülheimer im Siemens-Technopark und am Hafen eingefunden hatten. Er kritisierte nachdrücklich den im Rahmen von "PG 2020" geplanten erneuten Abbau, mit dem sich die Zahl der bedrohten Stellen hier auf über 950 summiert. Die Beschäftigten machten ihren Protest mit Holzkreuzen sichtbar, eines für jeden der bedrohten Arbeitsplätze. Mit Blick auf den für die bevorstehende Auseinandersetzung nötigen Druck forderte Bazzoli sie auch auf, die Basis der IG Metall-Mitglieder im Betrieb weiter zu vergrößern.

Ideen für Perspektiven

Gemeinsam kann man das aktuelle "Horrorszenario" abwenden, betonte Bazzoli. In Mülheim werden dazu unter anderem Ideenwerkstätten den Beschäftigten die Möglichkeit bieten, Innovationen und Projekte für eine Zukunftsperspektive zu entwickeln: "Wir werden auf euch zukommen und euch das vorlegen, was das Management uns vorlegt. Dann entwickeln wir gemeinsam Alternativen."

Konrad Jablonski vom Siemens Team der IG Metall kritisierte unter anderem das altbekannte und mehr als zweifelhafte Vorgehen des Managements, seine Maßnahmen kurzsichtig an Quartalsbilanzen auszurichten: "Es kann nicht sein, dass Arbeitsplätze für kurzzeitige Gewinne ins Ausland verlagert werden, und das bei voller Auslastung, hoher Qualität und Kundenzufriedenheit." Ein großer Teil des in Mülheim drohenden Abbaus basiert auf der Absicht, Aufgaben im Generatorenbau, der Fertigung von Niederschaufeln und die Ventilherstellung zu verlagern.

Zentrale Kundgebung am Aktionstag

Jablonski verwies auf den Aktionstag, zu dem die IG Metall bundesweit für den neunten Juni aufruft. Für die Siemens-Standorte in NRW gibt es in dessen Rahmen eine zentrale Kundgebung in Duisburg, zu der zwischen 2.000 und 3.000 TeilnehmerInnen erwartet werden. Auch mit der kommunalen und regionalen Politik findet bereits ein Austausch statt: "Wir spüren die Rückendeckung. Es ist ja auch im Interesse der Politik, dass die Arbeitsplätze hier erhalten bleiben."