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25.04.2024, 03:04 Uhr

PG 2020: Betriebsräte mischen sich ein

  • 29.04.2015
  • Operativ

In den Betrieben von Power and Gas gärt es: Das Transformationsprogramm PG 2020 schlägt sich in potenziellen Maßnahmen nieder, die zunehmend Bedenken erzeugen. Die Betriebsratsvorsitzenden der Division beziehen nun standortübergreifend in einer gemeinsamen Erklärung Position und stellen klare Forderungen.

In ihrer Erklärung vom 27. April (siehe BRV-PG-IV-2015.pdf) drücken sie Ernüchterung über Hinweise zu Maßnahmen im Rahmen von PG 2020 aus. Power und Gas blickt in Deutschland auf jahrzehntelangen Erfolg zurück und bildet von jeher eine tragende Säule von Siemens. Dazu gehört auch der stete Wandel, den der Bereich immer souverän bewältigt hat: "Power und Gas hat sich bereits in den letzten Jahren mit erheblicher Vorortpräsenz und Regionalisierung an eine globalisierte Welt angepasst, lenkt und betreibt dennoch das Geschäft mit Kernkompetenz, Entwicklung, Fertigung und Steuerung sicher aus Deutschland heraus."

Kompetenz und Erfahrung

Die Betriebsräte fordern vor diesem Hintergrund einhellig, die Kompetenz der deutschen Standorte nicht weiter zu beschneiden: "Kurzfristige Prognosen und Betrachtungen dürfen nicht zu einer deutschlandfernen oder dezentralen Geschäftsausrichtung verleiten." Werden die Standorte zur (Kosten-) Optimierung in ihrer Zukunftsfähigkeit und Vielseitigkeit eingeschränkt, stehen negative Folgen für das langzyklische Produkt- und Lösungsgeschäft zu befürchten, das gerade in Deutschland technologisch entscheidend vorangetrieben wird.

Zur Bewältigung künftiger Herausforderungen stellen die Betriebsräte daher anhaltenden Reduzierungen gemeinsames Handeln und kontinuierliche Zusammenarbeit entgegen. Zum Erhalt von Kompetenz und Erfahrung in einem breiten Portfolio fordern sie einen ergebnisoffenen Umgang mit dem Transformationsprogramm und die umfassende Einbindung der Betriebsräte und der rund 13.000 Beschäftigten: "Wir fordern eine faire Chance, um Einfluss auf Veränderungen im Sinne der Belegschaft und des Unternehmens nehmen zu können."

Wachstum statt Druck

Die geplante Neuausrichtung muss aus ihrer Sicht Wachstums- und Kundenorientierung statt Druck auf Portfolio und Kosten in den Fokus stellen: "Kompetenz und Qualität aus Deutschland heraus haben sich in der Vergangenheit bewährt und sollten nicht in Frage gestellt werden, sondern als Garant für eine erfolgreiche Zukunft gesehen werden." Gerade angesichts der Digitalisierung ist qualifizierte Beschäftigung in Deutschland eine Stärke, um nachhaltige Innovationen zu schaffen. Die beispielhafte Infrastruktur und kontinuierliche Prozessverbesserungen stellen eine Chance auf weiteren Erfolg in einem veränderten Marktumfeld dar.