Der <link http: www.nabu.de aktionenundprojekte dinodesjahres index.html _blank external-link-new-window>Naturschutzbund Deutschland (NABU) erklärte am 29. Dezember in einer Pressemitteilung: "Mit der Finanz- und Wirtschaftskrise ist auch Hans-Werner Sinn zurückgekommen. Seitdem verbreitet er hemmungslos seine veralteten Theorien vom alles regulierenden Markt und lässt kaum eine Gelegenheit aus, die moderne Umweltpolitik in der Öffentlichkeit zu attackieren." NABU-Präsident Olaf Tschimpke bezeichnete den stets bewusst polarisierenden ifo-Chef als "Dampfplauderer mit egoistischem Sendungsbewusstsein", der dem Ansehen und den Verdiensten des Natur- und Umweltschutzes nachhaltig schade.

Der NABU wirft Sinn vor, die Ideen der Umweltschützer konsequent als "grüne Ideologen" abzutun und gleichzeitig "die Mär von angeblich so effizienten Marktlösungen zu verbreiten, die keinerlei Vorgaben von staatlicher Seite benötigten". Besonders stechen nach seiner Auffassung Sinns Attacken gegen erneuerbare Energien hervor, denen er im - Gegensatz zur Mehrheit einschlägiger Wissenschaftler - die Fähigkeit abspricht, klimaschädliches Kohlendioxid einzusparen. Statt dessen streite er "lieber ganz im Sinne der großen Stromkonzerne für das Festhalten an der Risikotechnologie Atomkraft."

Tschimpke "ehrt" Sinn auch über die rein ökologischen Aspekte seiner Stimmungsmache hinaus: "Wohin der von Hans-Werner Sinn propagierte Marktradikalismus geführt hat, haben wir gesehen: geradewegs in die organisierte Verantwortungslosigkeit in einer globalisierten Finanzwirtschaft." Dies habe die Steuerzahler in aller Welt Hunderte Milliarden an Staatshilfen gekostet und Millionen von Menschen finanziell ruiniert.

Immerhin befindet sich Sinn, der bekanntlich gute Beziehungen unter anderem zu Wirtschaftsminister Rainer Brüderle und Ex-Siemens CEO Heinrich von Pierer pflegt, auch als Preisträger des Dinosauriers in ausgezeichneter Gesellschaft: In der Vergangenheit erhielten bereits der ehemalige BDI-Präsident Hans-Olaf Henkel und Ex-Bundeswirtschaftsminister Michael Glos die Trophäe.