Siemens Dialog
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18.05.2024, 11:05 Uhr

Großkundgebung für den flexiblen Ausstieg

  • 18.06.2008
  • Allgemein

In Nürnberg kamen am Vormittag rund 5.000 Beschäftigte aus über 30 Betrieben zu einer Kundgebung für eine neue Altersteilzeit zusammen. Auch Siemensianer aus mehreren Nürnberger Standorten waren zahlreich vertreten um ihre Unterstützung der IG Metall-Forderungen zu zeigen.

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Der bayerische IG Metall-Bezirksleiter Werner Neugebauer kritisierte vor den Demonstranten die Vorstellungen der Arbeitgeberseite als "Altersteilzeit nach Gutsherrenart. Viele Betriebe und ganze Beschäftigtengruppen, vom Facharbeiter bis zum Ingenieur, wären nach deren Vorstellung von der Altersteilzeit ausgeschlossen."

Wer nicht mehr kann, muss aussteigen können

Die IG Metall fordert hingegen eine Nachfolgeregelung zur Altersteilzeit, die den heutigen Standard mit grundsätzlichem Anspruch für alle Beschäftigten sichert. Die Arbeitgeberverbände aber mauern und bieten statt tragfähiger Lösungsansätze ein Modell mit Zugangskriterien an, das den Kreis der Anspruchsberechtigten fast gegen Null verkleinert. Das ist nicht hinnehmbar, wetterte Neugebauer: "Jeder Arbeitnehmer soll, wenn er nicht mehr kann, aussteigen können. Zu Bedingungen, die er sich leisten kann und die ein angemessenes Einkommen im Alter sichern." Bewegen sich die Arbeitgeber auch weiterhin nicht, ist nicht nur nach seiner Überzeugung die Ausweitung des Konflikts unvermeidlich.

Argumente aus der Siemens-Praxis

Zahlreiche Siemensianer, die beispielsweise aus den Nürnberger Betrieben NMA und F, dem Trafowerk, SEN und der Niederlassung zu der Kundgebung gekommen waren, unterstützen die Forderung der IG Metall mit handfesten Argumenten aus der Praxis. Thomas Korn vom Standort Vogelweiherstraße etwa weiß, dass die harte Arbeit in der Motorenfertigung kaum einer bis 67 durchhalten kann: "Ich unterstütze die ATZ-Aktion, weil für mich einfach nicht vorstellbar ist, dass ich oder meine Kollegen bis 67 arbeiten können." Bernd Sokol, Vertrauenskörperleiter bei Siemens F verweist zusätzlich auf die Bedeutung der ATZ für den nachrückenden Nachwuchs: "Der Ausstieg der Älteren ist der Einstieg für Jüngere."