Siemens Dialog
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03.05.2024, 09:05 Uhr

Im Zweifel für den Börsengang

  • 09.05.2011
  • Allgemein

Am 4. Mai trafen sich 80 Betriebsräte aller deutschen Nokia Siemens Networks-Betriebe zur ihrer jährlichen Versammlung in München. Auf ihrer Tagesordnung stand unter anderem die Diskussion über mögliche Veränderungen der Eigentumsverhältnisse des Joint Ventures von Siemens und Nokia. Zu Gast war unter anderem Ex-Infineon-CFO Marco Schröter.

GBR-Vorsitzender Georg Nassauer.

Neuer CFO von Infineon

Als Gäste der Versammlung waren außer IG Metall-Betreuer Michael Leppek der neue Sprecher der Geschäftsführung der NSN GmbH & Co. KG, Hermann Rodler, Geschäftsführer und Arbeitsdirektor Olaf Horsthemke sowie der neue Chief Financial Officer Marco Schröter vertreten. Letzterer nahm diese Aufgabe zuvor bei Infineon wahr und wird daher in Zusammenhang mit dem Austritt des Unternehmens aus dem Arbeitgeberverband Ende 2008 gebracht - durchwachsene Vorzeichen aus Arbeitnehmersicht also.

Mit ihrer Resolution hat sich die Versammlung der Position des NSN-Gesamtbetriebsrats angeschlossen, der sich bereits zuvor für einen Börsengang ausgesprochen hatte, sollten Siemens und Nokia wie seit Monaten kolportiert Eigentumsänderungen bei dem ehemaligen Siemens COM-Bereich beabsichtigen.

Eindeutige Resolution

Die entsprechende Resolution lässt an Klarheit nicht zu wünschen übrig: "Die Betriebsräteversammlung der Nokia Siemens Networks GmbH & Co. KG fordert bei Veränderungen der Eigentumsverhältnisse bzw. auf der Eigentümerseite von Nokia Siemens Networks dies mit einem Börsengang in Deutschland zu realisieren."

Der Gesamtbetriebsrat hatte nach eingehender Analyse in den vergangenen Monaten festgestellt, dass ein Börsengang aus Arbeitnehmersicht die beste Option ist, wenn sich die anhaltenden Spekulationen um Trennungsabsichten der beiden bisherigen Eigentümer konkretisieren.

Auf Ablehnung der Interessenvertreter stößt hingegen der Einstieg eines Finanzinvestors, der mit den hinlänglich bekannten Risiken einhergehen würde - Kapitalabfluss, Schließungen unprofitabler Geschäftsfelder, Teilausgliederungen und -Verkäufe und entsprechende Verunsicherung der Belegschaft.