Siemens Dialog
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16.05.2024, 17:05 Uhr

"Karawane des ungezügelten Kapitalismus"

  • 22.06.2006
  • Allgemein

IG Metall-Chef Jürgen Peters hat die Bundesregierung aufgefordert, eine Verlagerungsabgabe für Unternehmen einzuführen, die aus Profitgier deutsche Standorte schließen.

 

Bei einer bei einer Demonstration von Opel-Beschäftigten in Rüsselsheim sagt der Erste Vorsitzende der IG Metall am Dienstag: "Konzerne, die Standorte verlagern, müssen alle Subventionen, Strukturmittel und öffentlichen Mittel, die oftmals Grundlage für jahrelange Gewinne waren, an die Gesellschaft zurückzahlen. Es kann doch nicht sein, dass die Arbeitnehmer mit ihren Steuern auch noch die Vernichtung ihrer eigenen Arbeitsplätze finanzieren."

An Bundesregierung und EU-Kommission gewandt forderte Peters, Unternehmen in die Verantwortung zu nehmen, die Gewinne privatisierten und die Kosten auf die Allgemeinheit verlagerten. Als Beispiele nannte er Otis in Stadthagen, AEG in Nürnberg und den Baumaschinenhersteller CNH in Berlin. All diese Unternehmen schrieben schwarze Zahlen, verlagerten aber dennoch Produktion. "Ich habe die Befürchtung, dass eine Karawane des ungezügelten Kapitalismus durch Europa zieht und überall verbrannte Erde hinterlässt", erklärte Peters.