Siemens Dialog
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18.05.2024, 10:05 Uhr

Keine Zeit für Weiterbildung?

  • 29.08.2007
  • Allgemein

Trotz der vielerorts zunehmenden Sorge wegen Fachkräftemangels bleiben Mittel der Bundesagentur für Arbeit praktisch ungenutzt, mit denen sich Beschäftigte zu Facharbeitern qualifizieren ließen - wenn mehr Unternehmen entsprechend weitsichtig planten.

Die Bundesagentur für Arbeit stellt 200 Millionen Euro für Weiterbildung in den Betrieben zur Verfügung, von denen bis Mitte August gerade einmal 5,4 Millionen abgerufen wurden. Als Grund für das erstaunlich geringe Interesse nennen manche Arbeitgeber ausgerechnet die gute wirtschaftliche Lage.

Volle Auftragsbücher erschweren es demnach, Personal für Fortbildung und Weiterqualifizierung abzustellen. Wilhelm Adamy (Foto), Leiter des Bereichs Arbeitsmarktpolitik beim DGB-Bundesvorstand und Mitglied im Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit fasst den gefährlichen Missstand zusammen, den diese Argumentation ans Tageslicht bringt: "Die Betriebe planen einfach nicht langfristig." Personalplanung ist seiner Ansicht nach oft kurzfristiger ausgelegt als etwa die Investitionsplanung. Fehlen dann bei einem Aufschwung plötzlich dringend benötigte Fachkräfte, ist dies eigentlich kein Wunder.

Die Vertreter der Arbeitnehmerbank im Verwaltungsrat der BA hatten das Programm mit dem Namen "<link http: www.arbeitsagentur.de nn_27986 zentraler-content hega-internet a05-berufl-qualifizierung dokument _blank>WeGebAU" (Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter älterer Arbeitnehmer in Unternehmen) im Jahr 2006 mit initiiert, um Betriebe bei der Qualifizierung älterer sowie un- und angelernter ArbeitnehmerInnen zu unterstützen. Die Arbeitsagenturen zahlen in diesem Rahmen Lehrgänge und andere Kosten, manche Agenturen vermitteln darüber hinaus Arbeitslose als Ersatz für die Weiterbildungswilligen und übernehmen anteilig Kosten dafür.