Befragungen von IG Metall und dem Arbeitgeberverband Südwestmetall lassen für 2009 keine größeren Folgen der Wirtschaftskrise auf die Einstellung von Azubis und Absolventen in der Metall- und Elektrobranche befürchten. An den grundlegenden Defiziten der Ausbildungssituation ändert das zwar nichts, aber zumindest ist vorerst keine Verschlechterung zu erwarten.
Beeinflusst die Finanz- und Wirtschaftskrise die Einstellungen von Azubis und Jung-Ingenieuren im Sommer 2009? Zu dieser Frage führte die IG Metall eine Befragung bei Automobilherstellern, der Arbeitgeberverband Südwestmetall eine Betriebsbefragung in Baden-Württemberg durch. Die wesentliche Erkenntnis ist beruhigend: Die Neueinstellung von Azubis in der M+E-Industrie wird in diesem Jahr nicht dramatisch einbrechen.
Sorgen um die berufliche Zukunft
Dennoch machen sich nach einer Erhebung des DGB-Indizes "Gute Arbeit" 67 Prozent der jungen Beschäftigten in Deutschland Sorgen, und zwar generell um ihrer berufliche Zukunft. Nur 31 Prozent sehen ihrem weiteren Berufsweg optimistisch entgegen, zwei Prozent sind unentschieden. Diese pessimistische Einschätzung hat weniger mit der aktuellen Krise zu tun, als mit der Entwicklung der Arbeitswelt und vor allem des Arbeitsmarkts insgesamt (Grafik).
Mehrheit der Betriebe hält Ausbildungsniveau
Tatsächlich wirkt sich die Krise bislang nicht schwerwiegend aus. Zwei Drittel der befragten Betriebe wollen ihr Ausbildungsniveau in 2009 halten oder sogar erhöhen. Problematisch ist das allerdings dort, wo schon Kurzarbeit eingeführt wurde, was den betrieblichen Einsatz erschwert. Grundsätzlich gilt jedoch, dass Azubis von Kurzarbeit ausgenommen sind und weiterlernen. Auch Absolventen der Ingenieursstudiengänge werden nach derzeitigem Stand weiter eingestellt. Das gilt selbst für die besonders gebeutelte Automobilindustrie und ihre entsprechend betroffenen Zulieferer - offenbar ist man sich bewusst, dass man anderenfalls nach dem Durchschreiten der Talsohle Nachwuchssorgen riskiert.