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17.05.2024, 11:05 Uhr

IT-Ausbildung: Interessant, aber unattraktiv?

  • 26.03.2009
  • Jugend

Einer Erhebung des Markforschungsinstituts Forsa zufolge besteht bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen nach wie vor grundsätzlich großes Interesse an Berufen der ITK-Branche. Zu dem eigentlich folgerichtigen Schritt einer entsprechenden Ausbildung jedoch entschließt sich trotzdem nicht einmal ein Drittel dieser Interessenten - Fachkräftemangel vorprogrammiert.

Im Auftrag des Branchenverbandes <link http: www.bitkom.de _blank external-link-new-window>undefinedBitkom befragte Forsa in in einer repräsentativen Umfrage gut 1.000 Jugendliche von 14 bis 25 Jahren. 39 Prozent der Befragten gaben an, großes oder sehr großes Interesse an einem Beruf zu haben, der im weitesten Sinne mit Informations- und Kommunikationstechnik zu tun hat - gerade einmal elf Prozent der Abiturienten jedoch wollen deshalb auch Informatik, Elektrotechnik oder Mathematik studieren. Unter den eine Ausbildung anstrebenden SchülerInnen streben sogar nur sechs Prozent einen Beruf im IT-Bereich an.

Ungleich beliebter sind im Vergleich kaufmännische, soziale und künstlerische Berufe. Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer beklagt diese Situation und wirbt, auch in "in schwierigen Zeiten" biete die ITK-Branche gute Berufsaussichten. Zwei Drittel ihrer Firmen wollten nach eigenen Studien in diesem Jahr neue Jobs schaffen oder die Beschäftigung zumindest stabil halten.

Man braucht allerdings kein ausgesprochener Pessimist zu sein um zu bezweifeln, ob diese lobenswerte Absicht auch angesichts der Krise noch gilt - in einer Branche, die wirtschaftliche Schwierigkeiten oft reflexartig als erstes mit Druck auf die Personalkosten zu bekämpfen versucht. Meldungen von Mitte Februar jedenfalls , nach denen die Krise das Ausbildungsangebot bis auf weiteres nicht verkleinern würde (siehe Krise schlägt nicht auf Ausbildung durch), relativieren sich derzeit rasant. Gut jedes vierte deutsche Unternehmen wolle in diesem Jahr weniger Ausbildungsplätze anbieten, erklärte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag am Mittwoch nach einer Befragung von rund 14.000 Firmen; die Zahl neuer Lehrstellen in Industrie und Handel würde daher zwischen fünf und zehn Prozent sinken.