Nach den Turbulenzen in den letzten Monaten um den Einstieg bei ALSTOM und die Umbaupläne gemäß dem Programm „Vision 2020“ ist es an der Zeit, die strategische Ausrichtung des Siemens-Konzerns mit langfristigen und innovationstauglichen Geschäftsmodellen anzugehen. Die Beschäftigten in Europa erwarten ein zukunftsweisendes Konzept für die Stabilisierung und Weiterentwicklung der Siemens-Aktivitäten.
Europa muss der Referenz- und Heimatmarkt für Innovation, Hochtechnologie, Forschung und Entwicklung bleiben. Das SEC fordert deshalb solche Visionen, die eine nachhaltige Stärkung in Zukunftsfeldern bewirken.
Sichere und qualifizierte Beschäftigung in Europa
„Employees first.“ – Dies ist die klare Grundhaltung des SEC bei den anstehenden Veränderungen in der europäischen Siemens-Gruppe. „Wir wollen erreichen, dass bei Siemens in Europa der Mensch und nicht nur die Marge im Mittelpunkt steht. Dazu wollen wir den europäischen Sozial- und Beschäftigungsstandort von Siemens erhalten und weiterentwickeln.“ - so der SEC-Vorsitzende, Harald Kern.
Aus Sicht der nationalen und europäischen Arbeitnehmervertretungen gefährden rein kostengetriebene Zielsetzungen die wirtschaftliche Substanz und schwächen die Entwicklungsfähigkeiten des Unternehmens in der Europa-Region. Wenn Geschäftsbereiche und Unternehmensteile mit niedriger Gewinnmarge aufgegeben und Investitionen in Forschung und Entwicklung, in neue Technologien und in innovative Produkte zurück gefahren werden – dann schadet das den Beschäftigten. Statt Kurzfristmaßnahmen zur Gewinnmaximierung fordert das SEC ein nachhaltiges Struktur- und Entwicklungskonzept mit langfristigen Perspektiven für die Weiterentwicklung der Siemens-Aktivitäten auf Basis einer nachhaltigen Beschäftigung in Europa.
Die Beschäftigten von Siemens brauchen attraktive Arbeitsbedingungen und ein wertschätzendes, motivierendes Arbeitsumfeld – kurzum: Qualifizierte Arbeit zu fairen Bedingungen. Innovatives Wachstum gelingt nur dann, wenn die Beschäftigten motiviert und mitgenommen werden. Dazu braucht es jetzt deutliche Signale und verlässliche Weichenstellungen seitens der Konzernspitze.
Die Beschäftigten erwarten, dass das Unternehmen
» vorhandenes Know-how in allen Geschäftsfeldern behält,
» Investitionen und Innovationen in Zukunftsfelder voranbringt,
» in Europa produziert, forscht und entwickelt.
Deshalb ist es wichtig, Einfluss auf die Unternehmens-Entscheidungen bei Beschäftigung und Arbeitsstandards zu nehmen. „Sichere und Gute Arbeit“ ist kein Widerspruch zu wirtschaftlichen Zielen und Prinzipien. Wenn die Linie gesetzt ist, dass Arbeitsplätze tabu sind, dann muss der Konzern andere Wege suchen und finden.
Zielführende Lösungen - und zwar europaweit - sind zum Beispiel:
» Strategische Personalplanung und -entwicklung
» Einflussnahmen auf Leiharbeit und Werkverträge
» Systematische Aus- und Weiterbildung
» Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beteiligen
» Soziale Leistungen erhalten und weiterentwickeln
» Erhalt von Kompetenz und Know-how im Unternehmen (Insourcing statt Outsourcing)
Gewerkschaftliche und betriebliche Arbeitnehmervertretungen kümmern sich um die Zukunft der Arbeit und Beschäftigung bei Siemens - national und europäisch.