Siemens Dialog
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26.04.2024, 06:04 Uhr

NSN Bruchsal: "Nein, So Nicht"

  • 14.10.2010
  • Konzern

- diese Umdeutung des Kürzels "NSN" war nur eine Art, auf die über 600 Nokia Siemens Networks-Beschäftigte am Mittwoch im Siemens-Technopark Bruchsal gegen die Pläne protestierten, mit dem Abbau von knapp 300 Stellen einen weiteren Teil der ehemaligen Siemens COM-Sparte abzuwickeln.

Wut und Enttäuschung bei NSN in Bruchsal.

Belegschaft und Betriebsrat fühlen sich durch das Taktieren des Unternehmens mutwillig über den Tisch gezogen. Wie der Bruchsaler Betriebsratsvorsitzende und Vorsitzende des NSN-Gesamtbetriebsrats Ernst Färber gegenüber dem <link http: www.nsn-dialog.de _blank external-link-new-window>undefinedNSN-Dialog erklärte, bezieht sich die Kritik gleich auf mehrere Aspekte.

So ließ das Management zum einen den Betriebsrat und die Belegschaft seit Bekanntgabe der Abbaupläne im Frühjahr (siehe Wieder massiver Stellenabbau bei Nokia Siemens Networks) im Glauben, man könne durchaus noch über Alternativen verhandeln. Färber wirft den Verantwortlichen vor: "Heute wissen wir, dass das uns vorgelegte Konzept von Anfang an als Beschluss so steht."

Versteckspiel um Alternativvorschläge

Zum anderen bewertete die Betriebsleitung die Alternativvorschläge des Betriebsrats bisher keineswegs so ablehnend, wie dies nun dargestellt wird. Färber zitiert ein Antwortschreiben: "Bereits in der Sitzung am 23.9.2010 haben wir den sehr konstruktiven Ansatz des Betriebsrates anerkannt. Eine Vielzahl der vorgeschlagenen Punkte soll nach unseren Vorstellungen im Rahmen der Interssenausgleichverhandlungen Eingang finden." Dass vor diesem Hintergrund am Mittwoch eine Unternehmenssprecherin erklärte, die vom Betriebsrat vorgelegten Konzepte seien "nicht überzeugend gewesen", bezeichnet Färber unumwunden als "Frechheit" - verständlich.

Kampf um den Erhalt der Arbeitsplätze

Trotzdem wollen IG Metall, Betriebsrat und Belegschaft um den Erhalt der Arbeitsplätze kämpfen. Ihnen geht es nicht darum, mit einem sozialverträglichen Abbau die schlimmsten Folgen abzumildern, sondern um den Erhalt der Arbeitsplätze am Standort. Dazu soll es nun weitere Gespräche mit der Arbeitgeberseite geben, die wohl nicht einfach werden: NSN teilte dem Betriebsrat bereits schriftlich mit, man werde am Abbaukonzept auch nach nochmaliger Prüfung festhalten.