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27.04.2024, 07:04 Uhr

SEN: 4,3% gesichert, Eckpunkte für Tarifvertrag vereinbart

  • 25.06.2012
  • Konzern

2011 hatten Siemens Enterprise Communications und die IG Metall im Zuge der Einigung zur damaligen Restrukturierung vereinbart, Verhandlungen über einen Tarifvertrag aufzunehmen, um das Entgeltsystem im Unternehmen einheitlich und transparent zu machen. Jetzt wurden entscheidende Fortschritte erzielt und zugleich Eckpunkte zu Tariferhöhung, Tarifbindung und Tarifdynamik vereinbart.

Im Mittelpunkt der vorausgegangenen Gespräche standen einheitliche Entgeltstrukturen, die auch die Erfolgsbeteiligung sowie den außertariflichen und Führungskreis erfassen. Das Ziel: Gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit und nachhaltige Sicherung der Arbeitsplätze durch moderne und flexible, auf SEN zugeschnittene Tarifbedingungen.

Tarifsytem gründlich aufgeräumt

Ende Mai 2012 einigten sich die IG Metall und die Firmenseite in einem Eckpunktepapier, nach Abschluss des beabsichtigten einheitlichen Tarifvertrages Tariferhöhungen für alle Standorte entsprechend der im Bereich des Flächentarifvertrages Metall- und Elektroindustrie Bayern vereinbarten Regelungen jeweils zeitgleich umzusetzen. SEN wird seine Mitgliedschaft im Verband der bayerischen Metall- und Elektroindustrie langfristig fortführen; die Flächentarifverträge der bayerischen Metall- und Elektroindustrie sollen durch den beabsichtigten Verbandstarifvertrag für alle deutschen SEN-Standorte gelten. Außerdem soll der Tarifvertrag regeln, welche Themen abweichend von der Fläche speziell für SEN gelten werden.

Outsourcing ausgeschlossen

Ein weiteres Plus ist der Ausschluss von Outsourcing- und ähnlichen Maßnahmen; Ausnahmen erfordern die Zustimmung beider Seiten. Ist absehbar, dass Arbeitsplätze dauerhaft entfallen könnten, sind unverzüglich Verhandlungen darüber aufzunehmen, wie sie gesichert werden können. Vorrang hat dabei der Einsatz betroffener Mitarbeiter auf anderen Arbeitsplätzen, also vor allem angemessene Qualifizierungsmaßnahmen. Diese Regelung soll auch befristet in den künftigen einheitlichen SEN-Tarifvertrag einfließen. Das erklärte Ziel der IG Metall hingegen, verbindliche Regelungen zur Beschäftigungssicherung zum notwendigen Bestandteil des Tarifvertrages zu machen, ließ sich bisher nicht gegen die starken Vorbehalte der Gores Group durchsetzen. Hier, so betont Sibylle Wankel, Tarifexpertin der IG Metall Bayern, wird die IG Metall konsequent am Ball bleiben.

4,3 Prozent Entgelterhöhung für alle SEN-Standorte

Die in der Tarifrunde 2012 erreichte Entgelterhöhung von 4,3 Prozent wird für alle SEN-Standorte umgesetzt, greift aber erst fünf Monate später. Für die Behandlung des daraus resultierenden "Verschiebebetrags" existieren zwei Alternativen - abhängig vom Zustandekommen des neuen, einheitlichen Tarifvertrages: Kommt er zustande, wird die Verwendung des "Verschiebetrages" in ihm geregelt. Scheitern die Gespräche, wird sofort eine Sonderzahlung in Höhe des individuellen Betrages mit Zinsen fällig. Nach der derzeitigen Formulierung ist das frühestens zum 31. Dezember 2012 möglich. In diesem Fall wird auch die Tariferhöhung 2013 für alle Standorte entsprechend der Fläche Bayern umgesetzt.


Eine ausführliche Darstellung der Eckpunktevereinbarung enthält ein aktuelles Flugblatt für SEN, das man über obenstehenden Link (SEN-VI-12.pdf) als PDF herunterladen kann.