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18.05.2024, 06:05 Uhr

Sicherer Arbeitsplatz, gutes Klima, Zeit für Privates

  • 12.09.2008
  • Allgemein

Der Mangel an qualifizierten Fachkräften stellt neue Anforderungen an Unternehmen. Mit angemessener Vergütung allein ist es zunehmend nicht mehr getan - die 'High Potentials' von morgen erwarten deutlich mehr von ihren Arbeitgebern, ergibt eine Studie unter 5.000 deutschen Studenten.

Grafik: Ernst & Young<br>(zum Vergößern anklicken)

Die Unternehmensberatung <link http: www.ey.com global content.nsf germany presse_-_pressemitteilungen_2008_-_studentenstudie _blank external-link-new-window>undefinedErnst & Young veröffentlichte soeben die Ergebnisse einer Untersuchung dessen, was deutsche Studenten von ihrem Arbeitgeber in spe erwarten. Nach wie vor spielt das Einkommen eine wichtige Rolle, die erwarteten Einstiegsgehälter liegen im Schnitt bei fast 37.000 Euro. Im Vordergrund jedoch stehen immer deutlicher die Ansprüche an andere Aspekte des Beschäftigungsverhältnisses.

"Ungeheuer" tiefes Sicherheitbedürfnis?

An erster Stelle der Wunschliste steht die Arbeitsplatzsicherheit , die sich unmittelbar auf die Berufsentscheidung auswirkt. Ernst & Young-Personalvorstand Matthias Wehling scheint etwas überrascht, findet aber eine Erklärung: "Arbeitslosigkeit ist bei Akademikern kaum noch ein Thema, die Studenten müssten sich also wenig Sorgen über Jobsicherheit machen. Trotzdem hat gerade dieses Thema eine überragende Bedeutung für sie. Sie machen sich offenbar die Erfahrungen der Vorgänger-Generation zu eigen - das Sicherheitsbedürfnis sitzt ungeheuer tief."

Vielleicht wäre dieser Umstand weniger bemerkenswert für die Berater, würden sie sich gründlicher mit der Flut von Entlassungen und Restrukturierungen auseinandersetzen, die deutsche Unternehmen seit einigen Jahren überschwemmt. Eine Mehrheit der Beschäftigten lebt heute mit dem allgegenwärtigen Risiko, sich unabhängig von Beruf und Unternehmen kurzfristig auf Abbaulisten wiederzufinden; dass diese anhaltende latente Existenzbedrohung Spurenhinterlässt, sollte eigentlich niemanden wundern.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Auf Rang zwei der Prioritäten folgt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, so Wehling weiter: "Wir haben es heute mit Menschen zu tun, denen die persönliche Entfaltung außerhalb des Berufs mindestens ebenso wichtig ist wie innerhalb des Berufs." Die Karriereaussichten im gewählten Beruf sind für gut die Hälfte besonders wichtig, die Verdienstmöglichkeiten schließlich liegen mit nur 38 Prozent noch dahinter.

Herausforderungen für Arbeitgeber

Für die Unternehmen bedeutet die Orientierung der kommenden Fachkräfte eine Umstellung. Wer sich darauf verlässt, mit einem großen Namen und anständiger Bezahlung ausreichend geeignete Bewerber zu finden, wird allem Anschein nach allmählich ins Hintertreffen geraten, so das Fazit der Studie: "Wir haben es heute mit Menschen zu tun, denen die persönliche Entfaltung außerhalb des Berufs mindestens ebenso wichtig ist wie innerhalb des Berufs. Das zeugt zwar nicht von unbedingtem Leistungs- und Karrierewillen. Aber es bietet den Unternehmen neue Ansätze der Motivation."

Die vollständige Studie lässt sich über die Website von Ernst & Young als PDF (1,3 Megabyte) kostenlos <link http: www.ey.com global assets.nsf germany studie_studenten_2008 _blank external-link-new-window>herunterladen.