Der Erste IG Metall-Vorsitzende Jürgen Peters (Bild) wies am Donnerstag in Frankfurt auf die Dringlichkeit eines neuen Konzepts hin: "Statt der starren Rente mit 67 brauchen wir eine solidarische Beschäftigungsbrücke zwischen Jung und Alt. Die Politik muss jetzt handeln und die gesetzlichen Voraussetzungen für flexible Modelle zum Ausstieg aus dem Arbeitsleben vor 67 auf den Weg bringen. Andernfalls droht ein dramatischer Anstieg sowohl der Arbeitslosigkeit von älteren Arbeitnehmern als auch bei Jugendlichen."

Nicht nur nach Auffassung der IG Metall hat sich Altersteilzeit in der Vergangenheit als wirksames Instrument zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und zur Bewältigung des demografischen Wandels bewährt. Die IG Metall schlägt daher vor, mit dem Ziel einer Weiterentwicklung die Förderung durch die Bundesagentur für Arbeit über das bisher vorgesehene Auslaufen im Jahr 2009 hinaus zu erhalten und auf die Wiederbesetzung durch "unter 25-Jährige" und "über-50jährige" sowie die Einstellung von Auszubildenden zu konzentrieren. Das Positionspapier (siehe Download) fordert außerdem, die Altersteilzeit weiter durch die steuer- und sozialversicherungsrechtliche Freistellung von Aufstockungszahlungen zu fördern.

Die IG Metall und Gesamtmetall hatten in der Tarifrunde 2007 eine Verhandlungsverpflichtung zum Weiterentwickeln der Tarifregelung des flexiblen Übergangs in die Rente abgeschlossen, diese aber an gesetzliche Voraussetzungen geknüpft. Eine Entscheidung über die tarifliche Ergänzung von Modellen zum flexiblen Ausstieg aus dem Erwerbsleben wollen die Tarifvertragsparteien bis Juni 2008 treffen. Nach ihrem Gewerkschaftstag im November wird die IG Metall eine Informationskampagne starten, um ihrer Forderung nach einem neuen Altersteilzeitmodell Nachdruck zu verleihen.