Siemens Dialog
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24.04.2024, 19:04 Uhr

Starker Auftakt

  • 26.01.2016
  • Allgemein

Siemens' Hauptversammlung, so fasst dpa die fast überschwängliche mediale Begeisterung zusammen, ist 2016 durch "klingelnde Kassen" und "gute Laune" geprägt. Das erste Quartal 2016 ist unerwartet gut gelaufen - schade nur, dass trotzdem noch etliche Beschäftigte um ihre Stelle bangen. Es bleibt zu hoffen, dass es in diesem Jahr neue Überraschungen à la '1by16' oder 'PG 2020' fehlen.

'Erfindergeist' oder 'ingenuity'? Bei der Hauptversammmlung interessieren vor allem Kurs und Dividende (Foto: Siemens).

Aktionäre wollen von der Versammlung in der Münchner Olympiahalle außer dem obligatorischen Imbiss in der Regel vor allem gute Zahlen, eine solide Dividende und die Hoffnung auf einen steigenden Börsenkurs mit nach Hause nehmen. Kaeser konnte mit allem dienen, denn die Ergebnisse des ersten Quartals sind überraschend gut, die Dividende wird um 20 Cent auf 3 Euro 50 angehoben, die Gewinnprognose für 2016 um rund drei Prozent.

"Stark, sogar sehr stark"

.. sei man ins neue Jahr gestartet, erklärte Kaeser zuvor vor Analysten. Im Detail bedeutet das einen um 27 Prozent wachsenden Auftragseingang vor allem durch Großaufträge, um acht Prozent höhere Umsatzerlöse und einen um satte 42 Prozent gestiegenes Ergebnis nach Steuern. Getragen wird der Aufschwung vor allem durch Healthcare, Energy Management und Mobility, im Vergleich schwach stellen sich Digital Factory, Process Industries and Drives und Wind Power and Renewables dar.

Die knapp 7.500 angereisten Anteilseigner hörten darüber vermutlich hinweg, denn entscheidend in diesem Zusammenhang war Kaesers Blick in die Zukunft: "Wir haben ein starkes Quartal geliefert und sind mit der Umsetzung unserer Vision 2020 auf gutem Weg. Deshalb heben wir die Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2016 an, obwohl die makroökonomischen und geopolitischen Entwicklungen unsere Märkte weiterhin belasten."

"Bereinigung struktureller Verwerfungen"

Aus Arbeitnehmersicht lässt allerdings aufhorchen, was darauf folgte: "Wir konzentrieren uns weiter auf die Bereinigung von strukturellen Verwerfungen im Unternehmen und investieren in die weitere Erschließung unserer Märkte sowie die Stärkung unserer Innovationskraft." Bei pessimistischer Deutung hält der erste Punkt zumindest verbal alle Optionen offen, um gegebenenfalls das eine oder andere Programm aufzulegen. Und die Erfahrung lehrt - leider - das eine pessimistische Deutung allzu oft zur Realität wird.